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Die Zahl der großen Outsourcing-Deals steigt

14.10.2004

Im Jahr 2004 hat die Zahl der weltweit abgeschlossenen großen Outsourcing-Deals zugenommen. Einer aktuellen Untersuchung des US-amerikanischen Beratungshauses Technology Partners International (TPI) zufolge wurden bislang insgesamt 35 Aufträge mit einem Volumen von jeweils mehr als eine Milliarde Dollar abgeschlossen. Allein im dritten Quartal gab es acht dieser Mega-Deals mit einem Gesamtvolumen von 18,5 Milliarden Dollar. Im vorherigen Dreimonatszeitraum zählte TPI nur vier Großaufträge. In den letzten Monaten dieses Jahres erwarten die Berater noch Kontrakte im Wert von sieben Milliarden Dollar. Trifft diese Vorhersage ein, wächst der Markt dieses Jahres über dem des letzten Jahres hinaus, als sich das Umsatzvolumen auf 80 Milliarden Dollar belief. "Es sieht so aus, also ob wir im Outsourcing-Geschäft ein sehr gutes Jahr für Mega-Deals erleben", freute sich Peter Allen, Managing Director bei TPI.

Das Beratungshaus betrachtet in seinen Untersuchungen nur Deals mit einem Vertragsvolumen von mehr als 50 Millionen Dollar. Die Ergebnisse haben daher nur bedingt Aussagekraft über das gesamte Marktvolumen, zeigen aber Outsourcing-Trends. Zuletzt wurde etwa öffentlich spekuliert, inwiefern die Zeiten der großen Outsourcing-Deals vorüber sind. Ausgelöst wurde die Debatte von der Entscheidung der US-amerikanischen Bank J.P.Morgan, eines der größten jemals abgeschlossenen Auslagerungsvorhaben mit IBM zu kündigen und die IT zurückzuholen. Die aktuelle TPI-Analyse widerlegt diesen Trend.

Möglicherweise ist aber die steigende Nachfrage nach Business Process Outsourcing (BPO) eine Erklärung. TPI bestätigt die Zunahme derartige Aufträge. Wenn Unternehmen Geschäftsprozesse wie das Personal- und Rechnungswesen auslagern, übergeben sie dem Dienstleister auch die dazu gehörenden IT-Systeme, so dass der Wert der Vereinbarung schnell in die Höhe schießt. Die Gewinner dieses Trends sind IBM und Accenture, beide konnten die Verfolger klar auf Distanz halten.