Storage, SSD, Deduplizierung

Die wichtigsten Speicher-Techniken für IT-Manager

09.03.2009
Von 
Christian Vilsbeck war viele Jahre lang als Senior Editor bei TecChannel tätig. Der Dipl.-Ing. (FH) der Elektrotechnik, Fachrichtung Mikroelektronik, blickt auf langjährige Erfahrungen im Umgang mit Mikroprozessoren zurück.

Fibre Channel over Ethernet

Zuverlässige und schnelle Datennetze bilden heute das Fundament für den Datenaustausch. Mit Ethernet und Fibre Channel (FC) stehen zwei bewährte und schnelle serielle Technologien zur Verfügung, die auch längerfristig einen Investitionsschutz bieten. Fibre Channel over Ethernet (FCoE) verbindet beide Technologien und soll den Administrationsaufwand deutlich vereinfachen. Lesen Sie die Meinungen der Storage-Experten zu FCoE:

Mika Kotro, EMC: FCoE bietet viele klare Vorteile, beispielsweise eine Reduzierung der Komplexität oder eine verbesserte Energieeffizienz. Die Technologie entwickelt sich rasant, aber die Entscheidung über die Annahme liegt letztendlich beim Kunden. 2009 wird es sicher einige erste Installationen geben, die nachfolgenden Jahre werden dann zeigen, ob sich die Technologie durchsetzt.

Peter Wüst, NetApp: „Was FCoE ermöglichen wird, ist eine sanfte Migration bestehender FC-Umgebungen auf 10 GbE, sodass die Vorteile beider Protokolle genutzt werden können.“ (Quelle: NetApp)
Peter Wüst, NetApp: „Was FCoE ermöglichen wird, ist eine sanfte Migration bestehender FC-Umgebungen auf 10 GbE, sodass die Vorteile beider Protokolle genutzt werden können.“ (Quelle: NetApp)

Marcus Schneider, FSC: Die Standardisierung der Ethernet-Erweiterungen, die für FCoE eine wichtige Rolle spielen, wird erst 2009 abgeschlossen werden. Trotzdem ist FCoE bereits jetzt wichtig, denn es hilft, Verkabelungskomplexität zu verringern. Das beginnt bei den sogenannten „Top of the Rack“-Switches. Hier werden aus vier Kabeln pro Server (Ethernet+FC, jeweils redundant) nur noch zwei (FCoE, redundant). Eine solche Lösung haben wir gemeinsam mit Cisco und NetApp bereits im November 2008 auf unserer Hausmesse VISIT präsentiert. Bis FCoE allerdings einen signifikanten Marktanteil, insbesondere bis hin zum RAID-System, erreichen wird, muss noch etwas mehr Zeit vergehen. Um es deutlich zu sagen: Fibre Channel wird auch 2009 die dominante Storage-Networking-Technologie sein.

Peter Wüst, NetApp: Mit FCoE eröffnen sich ganz neue Perspektiven für Datacenter. Derzeit sieht es so aus, dass der FCoE-Standard, an dessen Entwicklung NetApp maßgeblich beteiligt war, Mitte 2009 verabschiedet sein wird. Was FCoE ermöglichen wird, ist eine sanfte Migration bestehender FC-Umgebungen auf 10 GbE, sodass die Vorteile beider Protokolle genutzt werden können. Wer sich heute über FCoE Gedanken macht, steht auch nicht unter Zugzwang. Die eigentliche Entscheidung wird sein, ob und wann 10 GbE eingeführt wird. Hier werden die Weichen für die Konvergenz der Netzwerke gestellt.

Ralf Colbus, IBM: Einige Storage- und Infrastruktur-Anbieter pushen das Thema gerade sehr stark, um neue Geschäftsfelder zu erschließen. Sie implizieren, dass FCoE – gemäß der Produktzykluskurve – für die Produktion eingesetzt werden kann. Erinnern wir uns noch an die Verbreitung von iSCSI? FCoE kann langfristig das wichtigste Protokoll für Storage werden, für die nächsten Jahre aber werden SAN (FCP und auch iSCSI) und NAS (NFS/CIFS) die etablierten Protokolle bleiben.