Blade-Server, Virtualisierung und IT-Kosten

Die wichtigsten Server-Trends für IT-Manager

27.01.2009
Von 
Bernhard Haluschak war bis Anfang 2019 Redakteur bei der IDG Business Media GmbH. Der Dipl. Ing. FH der Elektrotechnik / Informationsverarbeitung blickt auf langjährige Erfahrungen im Server-, Storage- und Netzwerk-Umfeld und im Bereich neuer Technologien zurück. Vor seiner Fachredakteurslaufbahn arbeitete er in Entwicklungslabors, in der Qualitätssicherung sowie als Laboringenieur in namhaften Unternehmen.

All-in-One-Server-Lösungen, Fortsetzung

Ingo Frobenius, Sun Microsystems: Hier ist momentan der Trend zu neuen Architekturen im Speicherumfeld zu sehen. Sicherlich werden im Storage-Umfeld weiterhin große High-End-Systeme zum Einsatz kommen. Der Trend bei den kleinen und mittelgroßen Systemen geht in Richtung der Storage-Server. Bei diesen Servern handelt es sich im Endeffekt um klassische Server mit vielen integrierten Festplatten. Da heutige Prozessoren sehr leistungsfähig sind, nutzt man damit die Rechenkraft der Prozessoren, um die notwendigen Datendienste wie Snapshots, Data Replication oder automatische Backups zu realisieren. Diese Services sind bei klassischen Storage-Systemen teuer zu bezahlen – da die eigentliche „Intelligenz“ der Systeme auf proprietäre Technik setzt. Aufgrund der zunehmenden Virtualisierungsbestrebungen in Rechenzentren ist davon auszugehen, dass Daten vermehrt auf solchen preisbewussten Storage-Servern abgelegt werden.

Ingo Frobenius, Sun: Der Trend bei den kleinen und mittelgroßen Systemen geht in Richtung der Storage-Server. (Quelle: Sun Microsystems)
Ingo Frobenius, Sun: Der Trend bei den kleinen und mittelgroßen Systemen geht in Richtung der Storage-Server. (Quelle: Sun Microsystems)

Dabei werden wir in den nächsten Jahren zunehmend den Einsatz von Solid State Disks sehen. Zu beachten ist, dass die Flash-Speicher in den SSDs eine wesentlich höhere Verfügbarkeit haben als zum Beispiel die Flash-Bausteine in heute üblichen USB-Sticks. Sun selbst hat angekündigt, seine Server und auch die neuen OpenStorage-Systeme mit solchen SSDs auszustatten. Sind Festplatten damit Geschichte? Nein, denn eine Festplatte wird weiterhin preiswerter sein als eine SSD. Wir favorisieren hier nicht das Gießkannenprinzip, sondern Storage-Systeme sind weiterhin individuell den Anforderungen entsprechend auszulegen. Daten, die schnell im Zugriff sein müssen, legt man auf SSDs. Daten, die wichtig sind und langsamer im Zugriff sein können, legt man auf SAS-Festplatten. Daten, die unkritisch sind für den Betrieb, kann man auf SATA-Festplatten speichern. Diese Platten haben eine geringere Verfügbarkeit als SAS-Platten.

Für Archive wird man weiterhin Tapes einsetzen, denn diese haben einen ganz wesentlichen Vorteil gegenüber allen Festplatten und SSDs: Wenn die Daten auf Band abgelegt sind, verbrauchen die Tapes keinen Strom. Aufgrund dieser Trends werden wir sicher Server sehen mit vielen internen Festplatten, die dann extern wie Storage-Devices angesprochen werden können. Ansonsten werden die klassischen, verteilten Architekturen im Datacenter weiterhin vorhanden sein. Hier ist von der Struktur her eher noch eine Aufweichung zu erwarten – Cloud-Computing ist die treibende Kraft, die starre Strukturen in Rechenzentren aufbrechen kann.

Thomas Krenn, Thomas Krenn AG: Diese All-in-One-Lösungen mit Servern, Storage und Netzwerk in einem Chassis sind wie erwähnt vor allem für KMUs interessant. In Umgebungen mit zehn oder mehr Servern bleiben aber weiterhin traditionelle Rack-Server dominant.