Blade-Server, Virtualisierung und IT-Kosten

Die wichtigsten Server-Trends für IT-Manager

27.01.2009
Von 
Bernhard Haluschak war bis Anfang 2019 Redakteur bei der IDG Business Media GmbH. Der Dipl. Ing. FH der Elektrotechnik / Informationsverarbeitung blickt auf langjährige Erfahrungen im Server-, Storage- und Netzwerk-Umfeld und im Bereich neuer Technologien zurück. Vor seiner Fachredakteurslaufbahn arbeitete er in Entwicklungslabors, in der Qualitätssicherung sowie als Laboringenieur in namhaften Unternehmen.

Ausblick auf den Server-Markt 2009

Auch im nächsten Jahr 2009 wir es im Server-Bereich turbulent zugehen. Mit welchen neuen Trends beziehungsweise Entwicklungen und Technologien Administratoren und Anwender in nächster Zeit rechnen müssen, darauf geben ausgewiesene Server-Experten Auskunft.

Hans Schramm, Dell: Die Performance der Prozessoren wird weiter steigen, und Komponenten werden kleiner sowie leistungsfähiger. Immer mehr Unternehmen werden sich für Virtualisierungslösungen entscheiden. Darüber hinaus sehen wir auch ein Zusammenwachsen von Server- und Storage-Technologien. Für den Anwender bedeutet dies einen leichteren Einstieg in neueste Technologien, einen vereinfachten Betrieb und in letzter Konsequenz eine Kosteneinsparung.

Dr. Joseph Reger, Fujitsu Siemens Computers: Cloud Computing wird die Art und Weise beeinflussen, wie Kunden IT nutzen. Der Hauptunterschied zu heute liegt in der Ortsunabhängigkeit. In diesem Model werden Kunden ihre Anforderungen an die IT nach außen verlagern, wobei die Bandbreite der genutzten Möglichkeiten vom Outsourcen der Rechen- und Storage-Leistung bis hin zum Auslagern der Geschäftslogik und -prozesse reicht. Folglich erwarten wir einen klaren Trend zu einem „as a Service“-Bereitstellungsmodell für IT. Unterm Strich wird die Anzahl der Organisationen abnehmen, die ihre Server-Hardware selbst besitzen und betreiben. Stattdessen werden spezialisierte Cloud-Computing-Unternehmen Eigentümer der Server-Hardware sein und IT „as a Service“ von ihren eigenen Rechenzentren aus anbieten. Auch wenn etliche Marktbeobachter davon ausgehen, dass nur einige große Anbieter wie Microsoft, Google und Amazon den Ton angeben werden, glauben wir, dass da auch eine Vielzahl kleiner Cloud-Computing-Anbieter unterwegs sein wird, die spezialisierte und auf den Kunden zugeschnittene Services anbietet.

Und schließlich gehen wir davon aus, dass nun, nach einigen Fehlstarts, die Zeit bald reif sein wird, um konsolidierte Fabriknetzwerke aufzubauen. Bei diesem Ansatz wird nur noch eine Server-I/O-Verbindung notwendig sein, um die Anforderungen von Vernetzung, Speichersystemen und der Interprozesskommunikation zu erfüllen. In der Vergangenheit gab es bereits einige Versuche zur Konsolidierung auf Basis von Infiniband und Ethernet mit iSCSI. Diese Ansätze waren allerdings wenig erfolgreich, weil sie nicht kompatibel zu bestehenden Protokollen waren oder im Fall von Infiniband ein weiteres zusätzliches Protokoll eingeführt haben. Jetzt erwarten wir, dass sich 10 GB Data Center Ethernet (DCE) mit Fibrechannel over Ethernet (FCoE) als die passende Lösung für eine konsolidierte Fabrik durchsetzen wird. Es berücksichtigt die bestehenden IP-basierten Netze, konsolidiert verlustfrei 10-Gbit-Ethernet-Netze und ist kompatibel mit Fibrechannel, das vor allem bei Speichernetzen in Unternehmen zum Einsatz kommt. Diese Entwicklung wird bereits Ende 2009 zum Tragen kommen.

Auch die Entwicklung von Solid State Disks beobachten wir genau. Hier bahnt sich eine Revolution im Storage-Umfeld an. Allerdings befinden wir uns noch in einem frühen Stadium dieser Technologie. Schwächen bei der Dauerhaftigkeit der Daten, Schreibgeschwindigkeit und Kosten pro GByte müssen noch ausgebügelt werden.

Carsten Unnerstall, Hewlett-Packard: Grundsätzlich wandelt sich in den Unternehmen der Umgang mit Infrastrukturen. Die reine Informationstechnologie wird nach und nach durch den Ansatz der Business Technology abgelöst. Business Technology zeichnet sich vor allem durch die Automation und Flexibilisierung von Prozessen aus, um sich ständig ändernden Geschäftsanforderungen schnell und einfach anpassen zu können. Hierzu werden vor allem adaptive Infrastrukturen zum Einsatz kommen, in denen Server-, Speicher- und Netzwerktechnologie integriert werden können. Diese werden mit Automatisierungstechnologien, entsprechender Software (HP Insight Dynamics-VSE) und Virtualisierungstechnologien kombiniert.

Eine besondere Herausforderung bei der Virtualisierung ist derzeit das Management in virtuellen Sever-Umgebungen. Denn durch die Einführung von Virtualisierungslösungen hat das IT-Personal in vielen Unternehmen mit einer nicht mehr überschaubaren Anzahl von virtuellen Servern zu kämpfen. Unabhängig davon, welche Formen der Virtualisierung Unternehmen einsetzen (Hardware-, Software- oder Hypervisor-basierte Virtualisierung), benötigen Administratoren Tools, die den Aufwand für die Verwaltung möglichst gering halten. Ein Beispiel ist hier das Management-Tool HP Insight Dynamics-VSE. Dieses ermöglicht es, über einen einzigen Bildschirm alle Ressourcen zu verwalten – inklusive Hypervisoren von unterschiedlichen Herstellern. Dieser konsolidierte Überblick über reale und virtuelle Systeme ist ein wichtiger Faktor bei der effizienten Administration.