Virtualisierung, Blade, Energieeffizienz

Die wichtigsten Server-Trends 2010

11.03.2010
Von 
Bernhard Haluschak war bis Anfang 2019 Redakteur bei der IDG Business Media GmbH. Der Dipl. Ing. FH der Elektrotechnik / Informationsverarbeitung blickt auf langjährige Erfahrungen im Server-, Storage- und Netzwerk-Umfeld und im Bereich neuer Technologien zurück. Vor seiner Fachredakteurslaufbahn arbeitete er in Entwicklungslabors, in der Qualitätssicherung sowie als Laboringenieur in namhaften Unternehmen.

Tower-, Rack- und Blade-Server

Laut den Marktforschern von IDC wird der Markt für Blade-Server-Systeme 2010 langsam, aber stetig wachsen. Dabei sind Blade-Systeme nicht nur für Großunternehmen interessant, auch in mittelständischen Firmen kann diese Alternative zu den klassischen Rack- oder Tower-Servern durchaus Vorteile bieten. So sinkt zum Beispiel durch die Server-Konsolidierung der Platzbedarf drastisch. Wir haben die Experten gefragt, wie sie die langfristige Entwicklung der Serverlandschaft in Bezug auf Tower-, Rack- und Blade-Server sehen.

Rolf Kersten, Sun: Sun baut keine Tower Server. Bei den Rack Servern sehen wir eine konstante Entwicklung, bei den Blade-Servern hingegen Wachstum. Die Unterschiede zwischen Blade-Servern – ein Server pro Blade – und heutigen SMP-Servern – ein Server aus vielen Blades – werden kleiner.

Klaus Gottschalk, IBM: Rack- und insbesondere Blade-Server sowie weitere Formen verdichteter Systeme werden gerade im RZ-Bereich bei Scale-out-Einsätzen immer stärker gefragt sein. Tower-Systeme verbleiben für dedizierte Stand-alone-Einsätze zum Beispiel im unteren Mittelstand.

Rolf Kersten: „Bei den Rack-Servern sehen wir eine konstante Entwicklung, bei den Blade-Servern hingegen Wachstum.“ (Quelle: Sun)
Rolf Kersten: „Bei den Rack-Servern sehen wir eine konstante Entwicklung, bei den Blade-Servern hingegen Wachstum.“ (Quelle: Sun)

Björn Paulewicz, HP: Wie IDC sehen auch wir im Serverbereich im Jahr 2010 die Blades auf dem Vormarsch. Klassische Rack- oder Tower-Systeme werden weiter abnehmen. Als Marktführer im Blades-Segment gestaltet HP das Wachstum dieses Segments auch künftig mit. Wir werden unsere Technologien nach wie vor Blade-orientiert vorantreiben und weitere Blade-Formfaktoren liefern, um unsere Kunden in Richtung Ganzheitlichkeit zu begleiten: Moderne Servertechnologien sind modular aufgebaut and ganzheitlich angelegt. Es geht nicht um die reine Rechenleistung, sondern darum, eine Verwaltbarkeit und Skalierbarkeit realisieren zu können, die den Kundenanforderungen entspricht. Blade-Technologie kann nicht nur im klassischen Serverbereich eingesetzt werden, sondern auch für Storage- oder Netzwerkthemen. So stellte Hewlett-Packard vor Kurzem die HP-ProCurve-Switche der Serie 6120 mit Blade-Formfaktor vor. Was Tower- und Rack-Server angeht, werden wir die Kunden im klassischen Serversegment weiterhin bedienen und auch ihnen eine maximale Integrierbarkeit ihrer verschiedenen Systeme bieten.

Peter Dümig, Dell: Es wird auch künftig eine Verschiebung hin zu Rack-Servern und Blades geben. Dieser Trend wird sich allerdings verlangsamen.