Innovationen nicht überstürzen
Martin Davis vom US Finanzdienstleister Wells Fargo beispielweise wird in diesem Jahr das Abrufen der Firmenmails auf dem iPad ermöglichen und plant mobile Applikationen für Kunden. Überstürzen möchte er dabei allerdings nichts, jede Innovation wird mit Bedacht eingeführt, die Kundenzufriedenheit hat er dabei immer im Blick. Dass die IT-Abteilung einen beträchtlichen Teil dazu beiträgt, die Qualität von Produkten und Prozessen zu verbessern, glauben 52 Prozent der CIOs. 2011 befindet sich vieles im Wandel: Die Hälfte der Befragten hat sich in diesem Jahr zum Ziel gesetzt, die Kern-Geschäftsprozesse umstrukturieren.
Die IT-Verantwortlichen sollten auch einschätzen, welche Führungsqualitäten für sie 2011 am wichtigsten sein werden: Langfristiges strategisches Denken wurde wie im Vorjahr am häufigsten genannt. Mehr Nennungen als 2010 erhielt die Fähigkeit zum Change Management und Erfahrung im Leiten einer IT-Abteilung. Studienteilnehmer weisen außerdem auf die Notwendigkeit von Selbstvertrauen und Überzeugungskraft hin.
Ein CIO berichtet, dass er darüber hinaus seine Recruitingmethoden verändert hat. Während es ihm früher darum ging, dass zukünftige Angestellte über möglichst viele technische Fähigkeiten verfügen, gehe es ihm heute mehr um Erfahrung mit Menschen und Business-Fähigkeiten. Das Technische könne er ihnen beibringen, sagt er. Man brauche auch immer noch die Entwickler, die allein vor sich hin arbeiten. Aber man brauche weniger von ihnen. Die Studie deutet an, dass CIOs in Zukunft eine größere und strategischere Rolle im Unternehmen spielen. So sehen das zumindest die befragten IT-Verantwortlichen. 55 Prozent gehen etwas davon aus, dass in fünf Jahren die Unternehmenssicherheit in ihrer Verantwortung liegt.
Alte Standards werden hinfällig
Auch zum Thema Outsourcing wurden die Studienteilnehmer befragt. Momentan lagern die CIOs 22 Prozent ihrer IT-Dienste aus, in fünf Jahren sollen es 34 Prozent sein. 41 Prozent der IT-Verantwortlichen halten Cloud Computing für diejenige Technologie, die ihre zukünftige Rolle am stärksten beeinflussen wird. "Die ganzen alten Standards werden bald hinfällig", sagt einer der CIOs. Das sei gerade eine der spannendsten Zeiten, die er je miterlebt habe.
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation
CIO.com (mhr)
- 11 Outsourcing-Trends für 2011
IT-Chefs müssen 2011 aufpassen, dass Fachabteilungen nicht eigenmächtig über IT-Outsourcing entscheiden. Dieser und zehn weitere Outsourcing-Trends. - 1. Kleinere Verträge:
Wer IT auslagert, schließt lieber kleinere Verträge ab. Das ist nicht neu, aber Overby erwartet, dass Service Provider neue Versuche unternehmen werden, ihren Kunden doch noch weitere Leistungen zu verkaufen. - 2. Suche nach verstecktem Geld:
In vielen Verträgen stecke irgendwo "ein Topf Gold", so Outsourcing-Experte Mark Ruckman. CIOs spürten dieses Geld stärker als bisher auf, was konkret heißt: Sie untersuchen, ob weniger Leistung als erwartet geliefert wurde oder ob an irgendeiner Stelle zu viel bezahlt wurde. - 3. Neue Impulse durch Cloudsourcing:
Cloud-Anbieter wie Amazon, Google und Rackspace treffen traditionelle Service Provider wie IBM oder HP da, wo es weh tut, so Overby. Das wird 2011 Bewegung in den Markt bringen. - 4. Fachabteilung versus CIO:
Glaubt man CIO.com, entscheiden Fachabteilungen immer öfter selbst über Outsourcing-Vorhaben. CIOs müssen aufpassen, dass ihnen nicht das Heft aus der Hand genommen wird. - 5. Standards statt kundenspezifischer Anpassung:
Immer mehr Unternehmen setzen auf Standards statt Customization. Hintergrund ist der Wunsch, die IT benchmarken zu können. - 6. Neuer Blick auf Preise:
Preisdrücken allein wird CIOs im Gespräch mit Service Providern nichts nützen, so Overby. Sinnvoller sei, über Liefermodelle und Strukturen des Vertrags zu sprechen. Was Cloud Computing angeht, erwartet sie, dass Preis-Modelle reifen, sprich: transparenter werden. - 7. Mega-Merger immer wahrscheinlicher:
Ost und West nähern sich an - CIO.com glaubt, dass 2011 ein Merger zwischen einem indischen IT-Dienstleister und seinem US-amerikanischen Gegenpart stattfinden wird. Das heißt auch: Preissenken ist bei indischen Service Providern heute nicht mehr zu machen - sie müssen die Qualität steigern, um sich zu behaupten. - 8. China, Brasilien und Ägypten gewinnen Land:
Indiens Entwicklung lässt der Konkurrenz aus China, Brasilien und Ägypten Raum. Sie rücken als Offshoring-Standorte immer stärker in den Fokus. - 9. Viel Lärm um Protektionismus:
Diese These bezieht sich insbesondere auf die USA. Overby erwartet, dass US-Politiker wegen der Arbeitslosigkeit im eigenen Land viele Reden protektionistischen Inhalts schwingen werden - mit wenig Folgen. - 10. Mehr Automation:
Als Folge preissensibler Kunden setzten Service-Provider zunehmend auf Automation. - 11. Die Folgen der Arbeitsmigration:
Die Verlagerung der IT-Arbeit in Niedrig-Lohn-Länder wird ab 2011 Folgen zeigen. Diese äußern sich in sinkender Qualität und Verständigungsproblemen.