Analyse

Die Wahrheit über Cloud Computing

08.09.2009
Von 
Wolfgang Herrmann war Editorial Manager CIO Magazin bei IDG Business Media. Zuvor war er unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO und Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.

Der Nutzen von Cloud Computing

Geht es um den wirtschaftlichen Nutzen des Cloud Computings, nennt Kuppinger, wie viele andere Analysten auch, an erster Stelle mögliche Kostenersparnisse. Er unterscheidet dabei vier Aspekte:

  1. Niedrigere Gesamtkosten der IT: Hier kommt erneut auf das Gesetz der Massendegression zur Sprache, sprich die Tendenz, dass eine größere Menge an Leistungen bezogen auf die Leistungseinheit günstiger zu erbringen ist. Diese Aussage gilt für fast sämtliche Kostenarten in Zusammenhang mit der IT, von den Infrastrukturkosten über Software- und Projektkosten bis hin zu Supportaufwendungen. Ein klassisches Beispiel kommt aus dem Storage-Bereich: Bei einer vergleichbaren Servicequalität kostet der Betrieb von großen Speichersystemen pro Terabyte in der Regel weniger als der von kleineren Systemen. Ein Cloud-Provider mit entsprechend mächtigen Infrastrukturen kann demnach theoretisch günstigere Storage-Dienste erbringen als die interne IT-Abteilung (siehe auch: Storage in der Cloud- Was Anwender beachten müssen).

  2. Bessere Leistung zum gleichen Preis: Bei vergleichbaren Kosten können Cloud-Nutzer laut Kuppinger höhere Service-Levels erwarten als mit der eigenen IT. Beispielsweise bieten Cloud-Provider Backup-Dienste oft in besonders leistungsstarken und abgesicherten Rechenzentren an. Von der damit einhergehenden hohen Verfügbarkeit könnten gerade mittelständische Unternehmen profitieren, die die Kosten für eine stabilere eigene IT scheuen.

  3. Minimierte Projektkosten: Auch dieser Aspekt dürfte für Mittelständler besonders interessant sein. Nutzen Unternehmen eine vordefinierte IT-Umgebung eines Cloud-Anbieters für neue Projekte, entfallen die Kosten für den Aufbau und die Anpassung der eigenen Infrastruktur. Unterm Strich könnten IT-Verantwortliche so die Projektkosten zuverlässiger kalkulieren und erlebten im Nachhinein keine bösen Überraschungen.

  4. Zuverlässige Kalkulierbarkeit: Was für Projektkosten im Besondern gilt, lässt sich auch für die allgemeinen IT-Kosten anführen: Bei gleicher Nutzung kosten Cloud-Services in der Regel auch gleich viel. IT-Verantwortliche haben damit eine sichere Kalkulationsgrundlage. Von der internen IT kann man das oft nicht behaupten.