Die VoIP-Migration richtig planen

14.01.2005
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 

Die geforderte hohe Ausfallsicherheit ist meist auch der Grund dafür, warum im Zuge der VoIP-Einführung ein Redesign der LAN-Infrastruktur erforderlich ist. Aus Kostengründen wurde nämlich in der Vergangenheit kaum ein lokales Netz aufgebaut, das den Verfügbarkeitsansprüchen einer Telefoninfrastruktur entsprach. Zudem existieren in den Netzen häufig Altlasten wie etwa Hubs, die zwar in weniger wichtigen LAN-Segmenten für den Datenverkehr noch voll genügen, aber nicht den Ansprüchen der IP-Telefonie entsprechen. Als weiterer Knackpunkt entpuppt sich häufig die Stromversorgung. Während bei einer klassischen TK-Anlage meist eine Notstromversorgung genügt, um bei einem Stromausfall auch die angeschlossenen Telefone mit Energie zu versorgen, stellt sich die Situation bei der IP-Telefonie komplett anders dar. Dabei sind die IP-Telefone noch das geringste Problem, denn diese können ihren Strom meist mit Power over Ethernet bekommen. Entsprechende Einspeisegeräte sind auch als Vorschalteinheiten erhältlich, so dass nicht zwangsläufig Switches und andere Netzkomponenten ersetzt werden müssen. Schwieriger gestaltet sich jedoch die Stromversorgung der aktiven Netzkomponenten, die in einem konvergenten Sprach- und Datennetz auch bei einem Stromausfall weiter funktionieren müssen. Power over Ethernet mit seiner relativ knappen Reichweite scheidet hier als Lösung aus, da es nur eine begrenzte elektrische Leistung liefert, die in den seltensten Fällen dazu ausreicht, um komplexe Etagenverteiler zu versorgen. Bei großen Installationen sollte deshalb eine alternative Versorgung über einen eigenen Notstromgenerator in Erwägung gezogen werden.