Die vier Dimensionen der Servicezentralen

01.02.2006
Von Dr. Peter Dück
Erfolgreiche Center wahren die Balance zwischen Wettbewerb, Dienstleistungen, Prozessen und Zentralisierung.

Viele Unternehmen hatten in den 90er Jahren auf autonome, dezentrale Geschäftsbereiche gesetzt und diese informationstechnisch mit verteilten Systemen unterstützt. Im Lauf der Zeit entstand in den meisten Unternehmen eine komplexe Landschaft unterschiedlicher Prozess- und Systemstrukturen, die organisatorisch und vor allem wirtschaftlich nicht mehr tragbar war. Unter dem permanenten Kostendruck der letzen Jahre setzte verstärkt die Rückbesinnung auf Synergien und Skaleneffekte ein und damit ein Trend zu Konsolidierung und Zentralisierung.

Hier lesen Sie ...

  • was ein Shared Service Center ist;

  • was über Erfolg und Misserfolg entscheidet;

  • welche Entwicklungsstufen zum Erfolg führen.

Der Aufbau eines Shared Service Centers gelingt meist nicht in einem Wurf, sondern ist das Ergebnis eines Reifeprozesses. Der letzte Schritt zum externen Anbieter hat allerdings sehr geringe Erfolgsaussichten.
Der Aufbau eines Shared Service Centers gelingt meist nicht in einem Wurf, sondern ist das Ergebnis eines Reifeprozesses. Der letzte Schritt zum externen Anbieter hat allerdings sehr geringe Erfolgsaussichten.

Die fortschrittlichen Manager kehrten dabei nicht einfach zu den alten zentralen Verwaltungsbereichen zurück, sondern entwickelten für Querschnittsfunktionen wie etwa Finanzverwaltung, Personalwesen oder Informationsverarbeitung neue Modelle. Neben Kosteneinsparungen spielten dabei der Wunsch nach Kostentransparenz und höherer Leistungsqualität sowie die Fokussierung auf Kernprozesse eine maßgebliche Rolle.

Die neuen, oft rechtlich unabhängigen, zentralen Leistungseinheiten sollten für alle Geschäftsbereiche als Dienstleister in einem Kunden-Lieferanten-Verhältnis auftreten. Die Erwartung war, ein Dienstleister als Teil des Unternehmens könne sich ein tiefes Verständnis des Kerngeschäfts bewahren und damit einen hohen Wertbeitrag leisten. Allerdings solle er gleichzeitig das Leistungsportfolio und die Prozesse im eigenen Funktionsbereich professionalisieren, um mit externen Anbietern in Qualität und Preis konkurrieren zu können. Interne Dienstleister im Bereich der IT haben hier früh eine Vorreiterrolle gespielt. Als andere Funktionsbereiche dieses Modell zunehmend übernahmen, bürgerte sich dafür der Begriff "Shared Service Center" ein.