Neue Smart-TVs

Die TV-Technik der Zukunft

15.02.2013
Von Michael Rupp

OLED-Bildschirme, 4K-Fernseher und Virtual-Reality-Bildschirmbrillen

OLED-Bildschirme So funktioniert die Technik

Bei OLED-Displays gehen die Hersteller weg vom Zweischichtenaufbau der konventionellen Flachbildschirme. Basis der Bildschirmtechnik sind organische Leuchtdioden (Organic Light Emitting Diode). Im Unterschied zu anorganischen LEDs bestehen OLEDs aus halbleitenden, organischen Materialien.

Einschichtaufbau: OLEDs haben eine einzige Schicht aus organischen Substanzen, die durch Anlegen einer Spannung leuchten. Sie kommen ohne Hintergrundbeleuchtung aus und erzeugen selbst das farbige Licht. Das spart Energie, verursacht kaum Abwärme, erhöht den Kontrast und macht den Betrachtungswinkel groß. Während LCD-Zellen nur als farbige Filter wirken, emittieren OLED-Pixel farbiges Licht, was sowohl eine intensive Farbdarstellung als auch gute Schwarzwerte verspricht.
Mehr Tempo: Bei der Reaktionszeit haben OLEDs gegenüber LCDs oder Standard-LEDs ebenfalls die Nase vorne. Bei manchen Geräten liegt sie unter 0,001 Millisekunden und ist damit 1000-fach schneller als das aktuell schnellste LCD mit einer Millisekunde. Bewegungen und flotte Kameraschwenks werden dadurch weich und ohne Ruckeln wiedergegeben.

Satteres Schwarz: Die neue OLED-Generation arbeitet mit einer speziellen Aktivmatrix, über die sich jedes einzelne Pixel direkt ansteuern lässt. Dadurch ergibt sich gegenüber einem LCD ein sattes Schwarz, da die OLEDs bei dunklen Inhalten einfach nicht leuchten, während beim LCD noch immer die Hintergrundbeleuchtung aktiv ist. Dadurch verbraucht ein OLED-Schirm bei dunklen Inhalten weniger Strom als ein LCD, bei helleren Bildern dafür mehr.

4K-Heimkino-Technik für Fernseher und Beamer

4K-Auflösung: Der Bravia KD-84X9005 von Sony setzt das Fernsehbild aus über acht Millionen Pixeln auf einer Bildschirmdiagonalen von 84 Zoll (213 Zentimetern) zusammen.
4K-Auflösung: Der Bravia KD-84X9005 von Sony setzt das Fernsehbild aus über acht Millionen Pixeln auf einer Bildschirmdiagonalen von 84 Zoll (213 Zentimetern) zusammen.
Foto: Sony

Mit der 4K-Technik steht der Nachfolger von Full-HD in den Startlöchern. Das Kürzel „4K“ steht für die vierfache Full-HD-Auflösung, wie man sie bislang bei Bildschirmen kennt, also rund acht statt zwei Megapixel. Damit sind knackscharfe Bilder mit hohem Kontrast und leuchtenden Farben möglich. Fotos werden ebenfalls in beachtlicher Schärfe und Detailtiefe dargestellt. Der Schärfegewinn zeigt sich dann insbesondere bei großen Bildschirmdurchmessern und Leinwänden.

Auch wenn in naher Zukunft keine 4K-Inhalte über Fernsehkanäle ausgestrahlt werden, kann die neue Technik einen großen Beitrag zur weiteren Verbesserung der Bildqualität leisten. Bewegte Bilder in voller 4K-Auflösung bestechen durch eine bislang unerreichte Bildqualität. Der Pixelabstand wird dabei auf Fernsehgeräten von durchschnittlicher Größe dermaßen gering, dass ihn das menschliche Auge überhaupt nicht mehr wahrnehmen kann. Auf diese Weise entstehen besonders natürlich wirkende Bilder.

Noch handelt es sich bei 4K nicht um einen Standard wie bei Full-HD oder HD Ready. Die International Telecommunications Union (ITU) arbeitet allerdings bereits an einer Normierung, die auch die Ausstrahlung von 4K-Fernsehbildern regelt.

Renaissance der Virtual-Reality-Bildschirmbrillen

Mit Virtual-Reality-Headsets steht ein neuer 3D-Trend in den Startlöchern. Im Unterschied zu Versuchen mit niedrig auflösenden VR-Brillen in der Vergangenheit stimmt diesmal das Konzept, etwa beim Projekt „Oculus Rift“: Die bislang vor allem auf Spiele ausgelegte 3D-Brille bietet ein 110-Grad-Blickfeld mit zwei hochauflösenden Mini-Displays, die eine stereoskopische 3D-Panorama-Ansicht ermöglichen sollen, was auch bei Filmen funktioniert.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation PC-Welt.