CW-Ranking

Die Top-IT-Unternehmen im Juli 2008

18.08.2008

Microsoft gegen Google

Von Platz eins im Vormonat ist Microsoft im Juli auf Platz drei des COMPUTERWOCHE-Rankings abgefallen. Trotzdem scheint auch dieses Mal die Themenvielfalt, mit der der Software-Riese aufwartet, unerschöpflich und rangiert von den verfehlten Zielen bei Windows Mobile über die Verdoppelung der 64-Bit-Vista-Nutzer hin zu den Übernahmeversuchen Yahoos durch Microsoft. Der andauernde Hickhack kostet Yahoo bereits den ersten Anteilseigner: US-Milliardär T. Boone Pickens verkaufte seine Anteile komplett. Laut dem Marketingmagazin "Horizont" war Pickens über die wiederholten Übernahmeablehnungen Yahoos so frustriert, dass er sogar beim Verkauf einen Verlust von 10 Millionen Aktien hinnahm.

Die Top 25 der meistgenannten IT-Unternehmen im Juli 2008.
Die Top 25 der meistgenannten IT-Unternehmen im Juli 2008.
Foto: Computerwoche

Auch andere Yahoo-Großaktionäre haben bereits den Aufstand geprobt. Investor Carl Icahn hat sich bereits in einem offenen Brief an die Aktionäre gewand und den Rücktritt des Vorstandsvorsitzenden Jerry Yang gefordert. Aber auch ohne die erfolgreiche Übernahme von Yahoo geht der Kampf um die Herrschaft unter den Online-Suchmaschinen zwischen Microsoft und Google weiter. Laut "Spiegel Online" will Microsoft-Chef Steve Ballmer die Kosten für den Wettstreit auf insgesamt 2,5 Milliarden Dollar aufstocken. Mittelfristig sieht Ballmer nur Platz für zwei Rivalen: Microsoft und Google. Branchenkenner werteten diese Aussage als Seitenhieb gegen den dritten Marktteilnehmer Yahoo. Wie lange sich Yahoo noch gegen das Begehren Microsofts wehren kann, werden wir wohl in den nächsten Monaten erfahren.

Nokia - Schavan verlangt Rückzahlung der Subventionen

Die Meldung, dass Nokia Forschungsgelder in Millionenhöhe an den Bund zurückzahlen soll, katapultiert das finnische Handyunternehmen auf Platz vier des COMPUTERWOCHE-Rankings. Demnach verlangt die deutsche Regierung 1,3 Millionen Euro zuzüglich Zinsen an Subventionsgeldern von Nokia zurück, das die Finanzspritze an ein Forschungsprojekt gebunden war, da mit der Werksschließung in Bochum nicht zu Ende geführt werden konnte. Insgesamt sei die Durchführung von vier Forschungsprojekte vom Bund näher überprüft worden, aber nur bei einem seien die vorher ausgemachten Vorgaben nicht erfüllt worden. Bei den drei anderen Projekten werde deshalb auf eine Rückzahlung verzichtet. Die von der Nordrhein-Westfälischen Landesregierung zurückgeforderten 60 Millionen Euro hatte Nokia jedoch nicht direkt an das Land zurückgezahlt, sondern einigte sich auf ein Finanzpaket zur Stärkung der Region: Nokia hat sich bereit erklärt, das Programm "Wachstum für Bochum" mit 20 Millionen Euro zu unterstützen sowie den Nettoerlös aus dem Verkauf des Werksgeländes dem Land zur Verfügung zu stellen.

Und noch ein Thema war im Juli einigen Magazinen eine Schlagzeile wert. Der amerikanische Chiphersteller Qualcomm hatte sich mit den finnischen Handyriesen vor Gericht gestritten, seit ein Lizenzabkommen aus dem Jahr 2001 im April vergangenen Jahres ausgelaufen war. Beide Unternehmen hatten verschiedene Anklagen gegeneinander erhoben. Nun haben sie sich endlich geeinigt. Nokia erwirbt mit einer Vorauszahlung und laufenden Lizenzgebühren das Recht, Technologien des US-Chipherstellers zu nutzen. Die Laufzeit dieses Vertrages beträgt 15 Jahre. Teil der Einigung ist auch, dass Nokia die Klage bei der Europäischen Kommission zurückzieht und Qualcomm Technologien der Finnen in ihre Chips integrieren kann. Nokia stimmte auch der Übertragung einer Reihe von Patenten an Qualcomm zu. Am Ende Streit, der zu einer gütlichen Einigung für beide Unternehmen gekommen ist.