Die Telekom wächst vor allem mit Mobilfunk

11.08.2005
Der Ex-Monopolist steigert seinen Umsatz im ersten Halbjahr 2005 um drei Prozent auf 29,1 Milliarden Euro.

Dabei konnte der Konzern seine Profitabilität im ersten Halbjahr weiter erhöhen. Während der Umsatz nur um drei Prozent anwuchs, stieg das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um 5,7 Prozent auf 10,1 Milliarden Euro. Angesichts der Halbjahreszahlen erneuerte Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke die Jahresziele des Konzerns: Die Bonner rechnen für das laufende Jahr mit einem bereinigten Ebitda zwischen 20,7 und 21,0 Milliarden Euro.

Deutsche Telekom

1. Hj /04 1. Hj/05

Umsatz 28,27 29,12

Ergebnis 1,21 1,95

Angaben in Milliarden Euro (gerundet)

Triebkraft Mobilfunk

Zur positiven Entwicklung des Konzerns trug vor allem der Mobilfunk bei. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum konnte diese Sparte ihren Umsatz um 7,9 Prozent auf 13,9 Milliarden Euro steigern. Wachstumstreiber war hier erneut T-Mobile USA mit einem Anstieg um knapp 25 Prozent auf 5,5 Milliarden Euro. In Deutschland lag dagegen der Umsatz mit 4,2 Milliarden Euro um 2,3 Prozent niedriger als im ersten Halbjahr 2004. Die Telekom begründet diese Entwicklung mit einem Rückgang der Umsätze im Endgerätegeschäft. Das bereinigte Ebitda für die gesamte Mobilfunkgruppe betrug im ersten Halbjahr rund 4,6 Milliarden Euro, wobei die Ebitda-Marge gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 2,4 Prozentpunkte auf 33 Prozent gesteigert werden konnte.

Umsatzeinbußen verzeichnete dagegen im ersten Halbjahr der Bereich Breitband/Festnetz mit den Geschäftseinheiten T-Com und T-Online. Der Gesamtumsatz dieser Sparte fiel um 4,5 Prozent auf 13,1 Milliarden Euro, wovon vor allem die T-Com betroffen war. Als Ursache hierfür sieht der Konzern rückläufige Verbindungsumsätze bedingt durch die zunehmende Substitution des klassischen Telefons durch das Mobilfunknetz. Ferner hätten sich Preiseffekte durch eine erhöhte Anzahl an Optionstarifen sowie Marktanteilsverluste bemerkbar gemacht. Das ließ sich nur bedingt mit dem Wachstum im Breitbandgeschäft abfangen. Insgesamt konnte die Telekom die Zahl der Breitbandanschlüsse im In- und Ausland auf 7,1 Millionen steigern. In Deutschland nutzten Ende Juni 2005 insgesamt 6,7 Millionen Benutzer einen DSL-Anschluss der T-Com. Zum Konzernergebnis steuerte die T-Com ein bereinigtes Ebitda von 4,8 Milliarden Euro bei. T-Online weist nur noch ein bereinigtes Ebitda von 127 Millionen Euro aus, nachdem man im Vorjahreszeitraum noch 247 Millionen Euro verbucht hatte. Den Rückgang begründet die Telekom mit höheren Vertriebs- und Marketing-Aufwendungen sowie den Kosten für die Expansion im Ausland.

Plus bei Enterprise Services

Nahezu konstant halten konnte der Geschäftskundenbereich seinen Umsatz mit 6,3 Milliarden Euro. Dabei wuchsen die Einnahmen aus Enterprise-Services um mehr als 2,9 Prozent, während die Erlöse im Bereich Business-Services um 5,8 Prozent zurückgingen. Die Marktentwicklung prägten dabei im Wesentlichen zwei Faktoren: Zum einen wurden verstärkt RZ-Leistungen sowie Services rund um PC-Arbeitplätze nachgefragt, zum anderen sei der Verkauf von IT an den Mittelstand gut angelaufen. Unter dem Strich weist der Bereich ein Ebitda von 0,8 Milliarden Euro aus. (hi)