Glasfaserausbau

Die Telekom bandelt mit Versorgern an

07.07.2009
Die Deutsche Telekom denkt beim Glasfaserausbau auch über eine Zusammenarbeit mit Versorgerunternehmen nach.

"Wir führen erste Sondierungsgespräche mit Versorgern", sagte ein Sprecher der Telekom am Dienstag und bestätigte damit einen entsprechenden Bericht des "Handelsblatt". Derzeit werde aber erst diskutiert, wie eine solche Kooperation überhaupt aussehen könnte. Die Bundesnetzagentur prüft derzeit, welche Infrastruktur in Deutschland für den Aufbau von Breitbandnetzen in Deutschland mitgenutzt werden könnte. Dabei werde auch untersucht, ob Versorger in den Breitbandausbau eingebunden werden können, sagte der Präsident der Bundesnetzagentur Matthias Kurth dem "Handelsblatt".

Grabungsarbeiten machen einen Großteil der Kosten bei der Verlegung von Glasfasernetzen aus. Bei einer Zusammenarbeit könnten Versorger entweder zusätzlich Glasfaser vergraben und den Telekomfirmen zur Verfügung stellen oder aber ihre bereits verlegten Rohre für Leitungen der Telekomanbieter öffnen. Die Idee ist nicht ganz neu: In der Schweiz arbeitet die Swisscom bereits mit Versorgern zusammen. In Deutschland sind einige lokale Versorger auf dem Telekommarkt aktiv. Dazu gehören zum Beispiel die Kölner GEW AG mit NetCologne, EWE mit Ewetel in Niedersachsen oder der Telekomanbieter M-Net in Bayern, an dem diverse Versorger aus dem süddeutschen Raum beteiligt sind.

Hintergrund der Gedankenspiele für einen schnellen Glasfaserausbau ist die Breitbandstrategie der Bundesregierung. Sie will bis 2014 zwei Drittel aller Haushalte mit Internetanschlüssen von mindestens 50 Megabit je Sekunde versorgen. Die Telekom hat ihren eigenen Glasfaserausbau in 50 deutschen Städten inzwischen abgeschlossen und setzt nun verstärkt auf Kooperationen. (dpa/ajf)