Parallele Intel- und PA-Risc-Basis

Die Superdome-Pläne von HP

20.12.2002
MÜNCHEN (CW) - Hewlett-Packard will Mitte nächsten Jahres sowohl eine auf dem Itanium 2 basierende als auch eine mit dem nächsten PA-Risc-Prozessor 8800 bestückte Version der "Superdome"-Server auf den Markt bringen.

Nach einem Bericht des britischen Nachrichtendienstes "Computerwire" arbeitet HP an einer Variante des 64-Wege-Systems Superdome, die mit Itanium-2-CPUs von Intel ausgestattet sein wird. Ihre Fertigstellung wird davon abhängen, ob es dem Chiplieferanten gelingt, den "Madison"-Prozessor wie angekündigt Mitte nächsten Jahres auf den Markt zu bringen. Die CPU dürfte es in einer auf 1,3 Gigahertz getakteten Version mit 3 MB L3-Cache und einer 1,5 Gigahertz schnellen Alternative mit 6 MB L3-Cache geben. Der 374 Millionen Transistoren fassende Prozessor passt in die Sockel bisheriger Itanium-1-Chips.

Einen mit 32 Itanium 2 bestückten Superdome-Server hat Intel auf der Data Center Conference der Gartner Group in Las Vegas demonstriert. Das System konnte in Partitionen parallel die Unix-Version HP-UX, Linux und ein Beta-Release von Windows .NET Server 2003 fahren.

Fast gleichzeitig zum Itanium-2-Superdome könnte ein Highend-Server mit der nächsten HP-eigenen Risc-CPU PA-8800 auf den Markt kommen. Der neue Prozessor soll zwischen Juni und August nächsten Jahres fertig sein. Er vereint zwei Kerne der jetzigen PA-8700-Prozessoren und ihren L1-Cache von jeweils 1,5 MB auf einem Chip mit 3 MB L1-Cache. Weil sie in die Sockel der Vorgängerprozessoren passen wird, könnten Anwender des Acht-Wege-Systems "rp7410", des 16-Wege-Servers "rp8400" und des Superdome (64 CPUs) durch ein Upgrade die Zahl der Prozessoren in ihren HP-Rechnern verdoppeln.

Außerdem wird die neue CPU mit über einem Gigahertz gegenüber 875 Megahertz des PA-8700+ deutlich schneller sein. Wie hoch der Leistungsgewinn in der Realität ausfallen wird, hängt allerdings davon ab, ob HP mögliche Engpässe bei Speicher- und I/O-Zugriffen ausgleichen kann. (ls)