IT intim - Die Sorgen der CIOs

Die Standards setzt die Schwarmintelligenz

09.08.2011
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Byod und Social Media

Heute muss die IT mehr denn je mit Umgebungen leben, die sie nicht komplett kontrollieren kann. Ein gutes Beispiel dafür ist der umstrittene Trend zum "Bring your own Device". In nicht all zu ferner Zukunft wird die Schwarmintelligenz der Nutzer faktisch Standards setzen - für Devices, aber auch für Prozesse und Plattformen.

Früher waren alle Kern-Unternehmensprozesse im ERP abgebildet. Heute können Social Media der Ausgangspunkt einer vergleichbaren Plattform für Konsumenten werden: Sie vereinen alle Freunde, alle E-Mails und, wie wir es bei Facebook in Ansätzen sehen, idealerweise alle Geschäftsbeziehungen. Die IT-Anbieter haben das verstanden und versuchen deshalb, auf diesen Zug aufzuspringen - selbst wenn es schon der dritte Versuch ist wie bei Google.

Zahlreiche Unternehmen in Industrie, Handel und Dienstung haben erkannt, dass "Social Commerce" Chancen für ihr Geschäft eröffnet. Vor allem deshalb, weil der Endnutzer seine Kaufentscheidungen immer häufiger aufgrund von Empfehlungen aus dem Netz trifft. Facebook und Co. sind sogar für diejenigen Unternehmen wichtig, die ihre Leistungen nicht direkt auf einer solchen Plattform verkaufen können, weil es sich beispielsweise um Investitionsgüter handelt. Denn auch über solche Produkte wird in den sozialen Netzen gesprochen.

Konsumentenzentrierung heißt keineswegs einfach nur, auf den gerade angesagten Webplattformen als Unternehmen präsent zu sein. Es geht vielmehr darum, die ganze Brandbreite der (Informations-)Technologie zu nutzen, um Konsumentenprozesse einfach und bequem zu machen und den Nutzer von lästigem Administrationsaufwand zu befreien.