Wenn die Deutsche Bank oder der Schweizer Pharma-Riese Novartis ihre Zentralen komplett auf grüne Technologien umrüsten, dann geschieht das nicht nur aus Imagegründen. Im Vordergrund der Überlegungen stehen bei solchen Konzernen vor allem die explodierenden Energiekosten, die bei ihnen teilweise in hohe zwei- bis dreistellige Millionenbeträge gehen. Die Nachfrage nach Green IT wird daher vor allem von Großunternehmen vorangetrieben. Aber auch viele mittelständische und kleine Unternehmen entdecken deshalb ihr grünes Gewissen. Selbst bei nur 1.000 Monitoren kann es schon einen mächtigen Unterschied machen, ob die einzelnen Geräte 28 oder 17 Watt verbrauchen, aufs Jahr oder wie eher die Regel als die Ausnahme auf vier Jahre gesehen, rechnet sich der Mehraufwand für ein stromsparendes Display schnell.
Noch größer sind die Sparpotenziale im Server-Bereich. Wie Kühlschränke müssen sich diese oft im 24/7-Einsatz an 365 Tagen im Jahr bewähren. Wer hier an der falschen Stelle spart, muss sich nicht wundern, wenn die Stromkosten diejenigen für die Anschaffung sogar noch schneller übersteigen als in den üblichen drei bis vier Jahren. Gartner und andere Marktforschungsunternehmen werden nicht müde, darauf hinzuweisen.
Im Gegensatz zu Haushaltsgeräten gibt es für IT und besonders für Server keine Energieeffizienzklassen nach dem Muster B, A+ oder A++. Verbindliche Richtlinien von Energy Star für Server sind immerhin schon in Arbeit und werden voraussichtlich auch von der EU übernommen. Anders als für Haushaltsgeräte, CE-Produkte und Consumer-IT stellt die Initiative der US-amerikanischen Environmental Protection Agency (EPA) und der Industrie aber noch keine Listen für die energieeffizientesten oder stromsparendsten Server zur Verfügung. Wer hier Orientierungshilfen erhofft, sollte sich bei SPECpower_ssj2008 umsehen (siehe letzter Absatz).
Die Hersteller jedenfalls haben das Thema Energieverbrauch als Marketingargument entdeckt und offerieren entsprechende Systeme. Wir haben die Anbieter nach ihren grünsten Tower-Servern im Einstiegssegment befragt.
- Fujitsu Primergy TX 150 S7
Fujitsu schickt den verbrauchsgünstigen Tower-Server Primergy TX 150 S7 mit dem Quad-Core-Prozessor Intel Xeon X3430 ins Rennen. - Wortmann Terra 1120 FS
Den Jahresverbrauch des Terra 1120 FS mit Xeon-X3430-Prozessor gibt der deutsche Hersteller und Distributor Wortmann mit 186,66 kWh an. - IBM X3200
In der Variante M3 ist IBMs Tower-Einstiegsserver System x3200 nicht nur umweltschonender, sondern er bringt auch mehr Stromsparfunktionen mit als das Modell M2. - HP Proliant ML 150 G6
Als kostengünstige, skalierbare Lösung für wachsende Unternehmen preist HP den ML150 G6 an. Optional gibt es ein kleineres 80+-Gold-Netzteil. - Dell Poweredge T310
Energy-Smart-Technologien sollen Dells T310-Familie besonders stromsparend machen.