Mobile Helfer Spezial

Die Software macht den Unterschied

04.08.2009
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Angesichts sich angleichender Hardware sind Applikationen ein wichtiges Kaufkriterium für moderne Smartphones.

Als Apple am 11. Juli 2008 den iTunes Store um eine Rubrik mit Programmen für das iPhone und den iPod Touch erweiterte, hätte wohl kaum jemand gedacht, dass dem Bereich ein solcher Erfolg beschieden sein würde. Ein Jahr, rund 65.000 verfügbare Anwendungen und über eineinhalb Milliarden Downloads später sieht die Sache anders aus. Mit seiner Mischung aus praktischen, originellen und zum Gutteil kostenlosen Applikationen trägt der App Store stark zur Attraktivität des Kult-Handys bei.

Der Ärger bei der Konkurrenz dürfte entsprechend groß gewesen sein, als Apples Erfolge mit dem eigenen Marktplatz für iPhone-Applikationen alle Prognosen übertrafen. So war die einfache Entwicklung von Drittapplikationen ursprünglich eher ein Verkaufsargument für Windows Mobile gewesen. Und auch eingefleischte Nutzer von Symbian-Smartphones und Blackberrys wissen Anwendungen zu schätzen, die ihrem Gerät erst den letzten Schliff geben.

Selbst was das Prinzip einer zentralen Handelsplattform angeht, hat Apple nur aufgegriffen und perfektioniert, was andere schon länger erfolgreich betrieben hatten. Handango, der Urahn von App Store und Co., feierte im Januar seinen zehnten Geburtstag mit über 100 Millionen Downloads. Die Plattform bietet derzeit gut 140.000 Anwendungen für fast 1000 mobile Endgeräte an.

Inzwischen haben die restlichen Hersteller den Schock überwunden und kopieren eifrig Apples Konzept von einer Plattform, auf der Nutzer Software von Drittanbietern kaufen und auf ihre Geräte laden können. So gaben in den vergangenen zwölf Monaten unter anderem der Blackberry-Anbieter Research in Motion (RIM), Microsoft (Windows Mobile), Google (Android), Nokia (Symbian) und Palm (WebOS) Pläne für einen eigenen Marktplatz bekannt. Bislang wurden die Download-Stores jedoch nur teilweise eröffnet: Der "Windows Marketplace for Mobile" soll frühestens mit Windows Mobile 6.5 seine Geschäfte aufnehmen, die Blackberry Appworld hat hierzulande nach Startschwierigkeiten gerade einmal seit Ende Juli geöffnet. Nokias Ovi Store läuft zwar, hat aber noch mit technischen Problemen zu kämpfen. Den besten Eindruck hinterlässt derzeit noch der nur mit entsprechenden Endgeräten abrufbare "Android Market" von Google. Der Internet-Riese hatte vorgearbeitet und mit dem Entwicklerwettbewerb Android Developer Challenge dafür gesorgt, dass bereits zum Launch des T-Mobile G1 jede Menge interessante Apps bereitstanden.