Rekordjahr dank Kauf von IDS Scheer

Die Software AG ist 2009 kräftig gewachsen

04.02.2010
Deutschlands zweitgrößter Software-Hersteller, die Software AG, hat das Krisenjahr 2009 mit Rekorden bei Umsatz und Gewinn abgeschlossen.
Software-AG-Chef Karl-Heinz Streibich
Software-AG-Chef Karl-Heinz Streibich
Foto: Software AG

Gleichzeitig zeigte sich Vorstandschef Karl-Heinz Streibich auch für das laufende Jahr optimistisch: Nach seiner Prognose wird der Gesamtumsatz der Darmstädter 2010 um 25 bis 30 Prozent zulegen, der Gewinn nach Steuern um acht bis zwölf Prozent.

2009 stieg der Konzernumsatz um 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 847,4 Millionen Euro, wie das im TecDax notierte Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Das Wachstum geht maßgeblich auf die Konsolidierung der im Sommer 2009 übernommenen IDS Scheer AG zurück: Die Saarbrücker trugen 126,5 Millionen Euro zu den Gesamterlösen bei.

Den Überschuss steigerte die Software AG im vergangenen Jahr um 22 Prozent auf 140,8 Millionen Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) erhöhte sich um 21 Prozent auf 218,2 Millionen Euro. Damit wurden die eigenen Erwartungen leicht übertroffen. Dennoch gehörte die Aktie der Software AG nach Vorlage der Zahlen zu den großen Verlierern im TecDax: Das Papier stand am späten Vormittag mit knapp drei Prozent im Minus.

Seine Zuversicht begründete Streibich unter anderem mit der gestiegenen Anzahl großer Aufträge im vierten Quartal 2009: "Wir erkennen darin ein erstes Anzeichen für eine wirtschaftliche Erholung."

Die Darmstädter, die in den Sparten Software für Großrechner (ETS) und Integrationssoftware (webMethods) tätig sind, hatten sich Anfang 2007 das Ziel gesteckt, den Konzernumsatz bis 2011 auf mehr als eine Milliarde Euro zu erhöhen. Diese Marke wird voraussichtlich bereits in diesem Jahr geknackt. 2006 hatte das Unternehmen noch einen Jahresumsatz von 483 Millionen Euro erzielt.

Allerdings war das Unternehmen in den vergangenen Jahren auch kräftig auf Einkaufstour. Zuletzt hatte die Software AG 2009 das auf Management von Geschäftsprozessen (BPM) vor allem im SAP-Umfeld spezialisierte Software- und Beratungshaus IDS Scheer ("ARIS") für rund 490 Millionen Euro übernommen. Die IDS Scheer AG soll bis Mitte 2010 komplett in die Software AG integriert werden. Derzeit befinden sich rund 91 Prozent der Anteile in den Händen der Darmstädter. Der Rest ist noch in Streubesitz. (dpa/tc)