Anwendungstransparentes Backbone mit 27 Fibronics-Bridges

Die RWTH-Aachen stockt ihre FDDI-Knotenpunkte auf

30.03.1990

DIETZENBACH (CW) - Die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH) in Aachen dehnt ihren FDDI-Ostring weiter aus. Den Folgeauftrag zur Aufstockung der Netzknoten erhielt wiederum die Fibronics Kommunikations GmbH aus Dietzenbach.

Zu den ersten neun FDDI-Bridges, die im September des vergangenen Jahres in Betrieb genommen wurden, kommen jetzt noch einmal 18 weitere Knoten, ebenfalls vom "Typ" Finex (Fibronics Integrated Network), hinzu. Der erweiterte Ring verbindet die im Stadtgebiet verstreuten Institute beziehungsweise Fakultäten, wie zum Beispiel die Fachbereiche für Elektrotechnik, Physik, Aerodynamik oder Luft- und Raumfahrt. Neben der Integration von weiteren Ethernets sind auch Brückenschläge zu Token-Ring-Netzen und eine Ankopplung an das öffentliche Netz via X. 25 vorgesehen. In das Backbone bereits eingeklinkt wurden auch zwei größere Systeme in Gestalt des Siemens-Vektorrechners VP 400 EX und des IBM-Universalgroßrechners 3090/600

Die Bridges arbeiten auf der Basis des Chipsatzes von Advanced Micro Devices. Sie sorgen für eine Umsetzung von optischen in elektrische Signale und vice versa, wie sie der jetzt vorliegende FDDI-Standard 5. 0 vorsieht. Um der Bandbreite von 200 MHz gerecht werden zu können, wird nicht die bei Ethernet-LANs gängige Manchestercodierung verwendet, sondern die sogenannte Gruppenverschlüsselung 4B/5B und das Prinzip "Time-Token-Rotation". So lassen sich vier Bits von Signalen aus der MAC-Layer zu fünf Bitgruppen zusammenfassen.

Das Backbone ist nach oben hin protokolltransparent. So kann eine Telnet-Mitteilung zu einer FDDI-Bridge gesendet, dort in einen FDDI-Frame "eingepackt" und über den Ring transportiert, beim nächsten oder gegenüberliegenden Knoten wieder "ausgepackt" und dann als Telnet-Paket weitergefahren werden Neben TCP/IP und Telnet kommt als Anwendung insbesondere der schnelle Filetransfer in Betracht.

Überwacht wird das FDDI-Netzwerk durch ein Finex-Netzwerkmanagementsystem, welches die Standards für das Station Management (SMT), soweit bisher verabschiedet, erfüllt und darüber hinaus auch die angeschlossenen LANs "unter seine Fittiche" nimmt.