Die produktivere Softwareentwicklung

17.03.2005

Die Outputs der ersten beiden Schritte - Produktivität (KPIs) und Prozessreife (KPAs) - stehen miteinander in einer nachvollziehbaren Relation. So korrelieren beispielsweise die Reifegrade für Prozesse und Tools positiv mit den KPIs für die Entwicklungsproduktivität: Produktivitätsgrade können auf der höchsten Reifestufe ("optimiert") doppelt so hoch sein wie auf der untersten.

Weitere Beispiele für Korrelationen sind:

  • Eine strikte Qualitätssicherung führt zu niedrigeren Fehlerraten;

  • ein Architekturkomplexitäts-Management steigert die Entwicklungsproduktivität und verringert den Anwendungsbestand;

  • ein Fähigkeits-Management erhöht ebenfalls die Entwicklungsproduktivität.

Es gibt ein paar "Hot Spots", in denen die Wirkung besonders stark sein kann. So hat beispielsweise die Zusammenarbeit mit Partnern einen sehr starken Einfluss auf die monatliche Entwicklungsrate. Insbesondere bei Offshoring können so bis zu 30 Prozent der Kosten eingespart werden. Ein weiteres Beispiel ist die Architekturreuse: Die Software-Entwicklungsproduktivität kann in Einzelfällen um bis zu 30 Prozent gesteigert werden - vor allem bei Web-Applikationen, da häufig Komponenten von anderen Vertriebskanälen genutzt werden können.

Individueller Reifegrad

Jede Organisation - zu einem gewissen Grad sogar jede Branche - hat ihren eigenen Prozessreifegrad, und die Korrelation zwischen KPIs und KPAs hängt stark von den gegenwärtigen und angestrebten Reifegraden ab. So stellt jede Branche andere Qualitätsanforderungen: Während in der Unterhaltungselektronik ein gewisser Prozentsatz an Softwarefehlern akzeptabel sein mag, wäre der gleiche Prozentsatz in der Luft- und Raumfahrt völlig undenkbar. Solche und andere Unterschiede sind bei der Realisierung eines neuen Modells für die Softwareentwicklung zu berücksichtigen.