IT in der Prozeßindustrie/Erste Erfahrungen mit einem Betriebsführungssystem

Die Produktion von Spachtel- und Fugenmassen effizienter planen

22.08.1997

Aus den Zielen Qualitätsführerschaft, Lieferbereitschaft, Flexibilität und Effizienz ergaben sich eine Reihe von Aufgaben für die Betriebsführungsebene. Auf Basis einer über den gesamten Produktionsprozeß laufenden Chargenverfolgung werden jetzt mit dem System "Ibis 2" von PSI die Produktqualitäten registriert und nachgewiesen sowie die Qualitätsdaten online über die Prozeßleitebene erfaßt. Ferner werden neuerdings die Daten chargenorientiert archiviert. Aus der Chargenverfolgung, allen Materialzu- und -abbuchungen und dem Inventurbestand kann dann eine Materialbestandsführung abgeleitet werden. Eine rollierende mittelfristige Produktionsprogrammplanung soll die Auslastung der Produktionskapazitäten verbessern. Der Bedarf an Lagerartikeln wird aus den prognostizierten Verkäufen, den geplanten Materialzugängen, den Mindestbeständen und den Kundenaufträgen errechnet, und zwar für beliebig viele Fertigungsstufen jeweils einzeln.

In der Unternehmensleitebene wird die Wittener Gesellschaft SAP R/3 einführen und mit Ibis 2 koppeln. Die Anwendersoftware ist in drei Ebenen strukturiert: Bedienoberfläche, Funktionsebene und Datenbankebene. Die Bedienoberfläche entspricht den Anforderungen heutiger Systeme; das Rechnersystem ist in Client-Server-Architektur aufgebaut; die Programme für die Bedienoberfläche und die Funktionsebene arbeiten auf den Clients; auf dem Server läuft die Datenbank Oracle 7.

Die Programme, die direkt mit den Prozeßelementen kommunizieren, sind vom Server abrufbar, einer RS/6000 mit dem Betriebs- system AIX. 25 Clients (unter Windows) sind im Einsatz. Als Prozeßelemente sind angekoppelt:

-33 BDE-Terminals (DOS-PCs), davon 30 mit Barcode Scannern,

-sechs mobile Barcode-Scanner mit "Docking Stations",

-zehn Dosiersysteme,

-sechs Palettierer und Etikettierer sowie

-sechs Bandkontrollwagen.

Das Netz läuft unter Ethernet und TCP/IP, es ist mit sechs Hubs strukturiert.

Die Ziele

Die Ardex GmbH stellt Produkte in den Bereichen Fliesenkleber, Spachtel- und Fugenmassen sowie Spezialelemente her. Die Tagesproduktion der Wittener Gesellschaft beträgt durchschnittlich 1000 Tonnen. Qualitätsführerschaft, gesicherte Lieferbereitschaft sowie Flexibilität und Effizienz in der Produktion sind die wesentlichsten Unternehmensziele.

Angeklickt

1996 wurde bei der Ardex in Witten stufenweise ein Betriebsführungssystem in Betrieb genommen. Eine Reihe der oben genannten Ziele werden allein durch Struktur und Funktionalität des Systems abgedeckt (Ibis 2). Die zentralen Argumente für die Systemeinführung waren gesicherte und transparente Ist-Materialbestände, die Chargenverfolgung, die Material- und Kapazitätsplanung und die unmittelbare Ankopplung der Prozeßelemente.

*Peter Kawka ist Betriebsleiter der Ardex GmbH in Witten.