HANNOVER - Auch IBM hat offenbar bei der Entwicklung von Anwendungssoftware die branchenüblichen Probleme: System /38-Besteller, die die vom Geschäftsbereich Basis-Datenverarbeitung (BD) in Hannover angekündigten fünf neuen Pakete des "Modularen Anwendungssystems" MAS-II einsetzen wollen, werden auf eine harte Geduldsprobe gestellt - die Auslieferung ist für das erste und zweite Quartal 1981 geplant.

Die "Krypto-Novitäten" sollen die Aufgabengebiete "Kundenauftragsbearbeitung und

-fakturierung", "Waren -und "Materialwirtschaft", "Produktionsdatenverwaltung und Vorkalkulation", "Materialbedarfsplanung" sowie "Fertigungssteuerung und Nachkalkulation" abdecken. "Die neuen

MAS-II-Anwendungen werden, wie BD-Chef Rolf-Dieter Leister erklärte als "fertige" Datentenbank-Programme für Dialog- und Stapelverarbeitung so gestaltet", daß sie die Vorteile des Datenbank-Computers System /38 voll nutzen". Daß die lange Lead-Time darauf hinweise, die MAS-II-Entwicklung bereite IBM unerwartete Schwierigkeiten, wies Leister entschieden zurück: "Wir wissen genau, wie die Logik der Programme aussieht." Im übrigen habe IBM "einen guten Namen zu verteidigen".

Obgleich Leister in Hannover erst Prospekt-Produkte präsentieren konnte, wußte der BD-Mann in Hannover schon die MAS-II-Preise. So beträgt die Lizenzgebühr der "Kundenauftragsbearbeitung und

-fakturierung" monatlich 600 Mark (für maximal 24 Monate), während die Fertigungspakete mit Dauerlizenzen zwischen 200 und 300 Mark monatlich belegt sind.