Kaufberater Digicam

Die perfekte Digitalkamera finden

06.05.2012

Ein Modell, viele Ausführungen: die Kompaktkamera

Extrem robust: Panasonic Lumix DMC-FT3
Extrem robust: Panasonic Lumix DMC-FT3
Foto: Panasonic

Kompaktkamera ist nicht gleich Kompaktkamera. Auch hier gibt es feine Unterschiede und Abstufungen. Besonders hervorzuheben sind im Bereich der digitalen Kompaktkameras die "erweiterten Kompaktkameras", die "widerstandsfähigen Kompaktkameras" und die "normalen Kompaktkameras".

Dabei zählt eine erweiterte Kompaktkamera nicht selten zum ultraportablen Zweitgerät eines professionellen Fotografen. Erweiterte Kompaktkameras verfügen über manuelle Einstellmöglichkeiten für die Blendenöffnung, die Verschlusszeit und den ISO-Wert und lassen den Nutzer auch Feintuning am fertigen Foto vornehmen. Ihre Objektive haben in aller Regel eine größere, maximale Blendenöffnung und können dadurch auch bei geringen Verschlusszeiten gute Aufnahmen machen, genauso wie bei Restlicht. Sie erzielen meist einen kleinen Schärfentiefe-Bereich, um Makro-Aufnahmen einen artifiziellen Look zu verleihen. Erweiterte Kompaktkameras verfügen nicht über den Zoom-Bereich einer Mini-Bridge, die Bildqualität ist jedoch häufig besser und es kommt kaum zu Bildverzerrungen wie bei starken Zoom-Objektiven.

Widerstandsfähige Kompaktkameras sind die beste Wahl für Extremsportler, Bergsteiger, Schnorchler und einfach ungeschickte Fotografen. Es gibt wasserfeste, frostsichere, fallsichere und staubsichere Kameras, die ideal sind, um damit Unterwasser-Aufnahmen, Strandfotos und Schnappschüsse vom nächsten Snowboard-Ausflug zu machen. Wegen ihres ungewöhnlichen Looks und dem meistens eher dünnen Funktionsumfang sind sie nicht gerade für den Alltagsgebrauch geeignet. Auch die Bildqualität schwankt stark. Ja, sie sind robust, verfügen daher aber auch nicht über die beste Optik und den besten Sensor.

Eine normale digitale Kompaktkamera ist zweifellos das Modell für all diejenigen, die lediglich eine erschwingliche Kamera wollen, die überall und immer mit dabei ist. Die meisten neueren Modelle zeichnen sogar HD-Videos in 720p auf und die interne Kamera-Automatik wird stetig verbessert. Soll heißen: normale Kompaktkameras bedienen sich im weitesten Sinne selbst. Sie können kaum manuelle Einstellungen vornehmen, um Ihre Fotos zu verbessern. Dafür sind die Automatik-Modi der Kamera nicht zu verachten und die Szenen-Modi sind auf so ziemlich jede Foto-Situation ordentlich abgestimmt. Kompaktkameras haben meist nur einen kleinen Sensor - kaufen Sie also nach Möglichkeit keine billige Kamera mit hohen Megapixel-Werten. Mehr und mehr Megapixel auf einen kleinen Sensor zu packen resultiert lediglich in Bildrauschen; vor allem, wenn Sie gleichzeitig mit hohen ISO-Werten fotografieren.

Auch wenn Kompaktkameras nicht den gleichen optischen Zoom bieten wie teurere Modelle: achten Sie beim Kauf vor allem auf die Weitwinkel-Abdeckung des Modells. Ideal ist ein Wert von rund 28mm am Weitwinkel-Ende. Diese Extra-Weitwinkel-Abdeckung ist nützlich bei Gruppenfotos, Selbstportraits und Landschaftsbildern.

Stärken der erweiterten Kompaktkamera: bessere Bildqualität als bei anderen Festobjektiv-Kameras; manuelle Einstellungen von Verschlusszeit und Blendenöffnung; gut als Zweit-Kamera für DSLR-Besitzer; ideales Einstiegsmodell für Anfänger-Fotografen.

Schwächen der erweiterten Kompaktkamera: teurer als Standard-Kompaktkameras; etwas komplizierter in der Handhabung als Standard-Kompaktkameras; kleinerer optischer Zoom.

Stärken der widerstandsfähigen Kompaktkamera: Immun gegen Wasser, Eis und Sand.

Schwächen der widerstandsfähigen Kompaktkamera: gewöhnlich weniger Funktionen als Standard-Kompaktkameras; teilweise unterdurchschnittliche Bildqualität.

Stärken der normalen Kompaktkamera: sehr einfach in der Handhabung; klein genug für die Hosentasche; Vielzahl an Szenen-Modi; gute Kamera-Automatik.

Schwächen der normalen Kompaktkamera: normalerweise keine manuellen Einstellmöglichkeiten; durchschnittliche Bildqualität, schlechtere bei Restlicht; aufgeblasene Megapixelzahlen.