Kompatibilität mit Microsofts COM angestrebt

Die OMG beschließt neue Corba-Erweiterungen

10.10.1997

So soll die Teil A- Spezifikation "COM-to-Corba"- überarbeitet und um Teil B "Corba-to-COM" ergänzt werden. "Damit können Sie jedes Protokoll verwenden, um Corba- und COM-Komponenten zu verbinden", verspricht Richard Soley, seit kurzem der neue Vorsitzende und CEO der OMG. "Sie können das Internet Inter-ORB Protocol (IIOP) oder Distributed COM von Microsoft benutzen, aber auch ein Stückchen Draht zwischen zwei Blechdosen - sofern Sie mit IIOP starten", fügt er hinzu.

Neben einem weiteren Bekenntnis zur Unified Modelling Language (UML), einer Notation für die Analyse und das Design von Objektmodellen, sprachen sich die 450 Delegierten der 800 Mitglieder zählenden OMG bei ihrer Versammlung in Dublin auch für die korrespondierende Meta Object Facility (MOF) aus. Damit lassen sich Metamodelle von Applikationen definieren und ändern.

Außerdem ratifizierte die OMG ihren ersten Domain-spezifischen Standard für Geschäftsobjekte. Er bezieht sich auf das Management und die Kontrolle von audiovisuellen Bändern, die in Corba-Applikationen benutzt werden.

Eine Absage erteilte die OMG Java als Ersatz für die Corba-Schnittstellen-Konvention Interface Definition Language (IDL). Java sei nicht universal genug, lautete Soleys lapidare Erklärung. Allerdings werde die OMG dafür sorgen, daß die Programmiersprache von Sun mindestens genauso gut etwa mit Generatoren unterstützt werde wie Cobol.

Soley verlor in diesem Zusammenhang auch einige Worte über den Compound-Document-Standard Opendoc, der vom Markt nicht akzeptiert wird. Er steht in Konkurrenz zur Komponententechnik Object Linking and Embedding (OLE) von Microsoft. "Wir sind schon ein paarmal auf die Nase gefallen. So war es auch mit Opendoc", räumt der Nachfolger des kürzlich zurückgetretenen Chris Stone ein. Seinerzeit hätten einige OMG-Mitglieder Opendoc stark forciert und dann schneller fallengelassen, als die OMG reagieren konnte.