CeBIT 2011

Die Notebook-Highlights zur Messe

24.02.2011
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Intel stolpert mit neuer Chipgeneration über Hardwarefehler

Intel hat zu Jahresbeginn mit "Sandy-Bridge" eine neue Prozessor-Generation vorgestellt – mit dabei auch eine Riege neuer CPUs für Mobilrechner. Insgesamt präsentierte der Halbleiterhersteller 15 Mobilprozessoren mit zwei beziehungsweise vier Rechenkernen. Neu an den Chips aus den Modellreihen Core i3-2000, Core i5-2000 und Core i7 ist die integrierte Grafikeinheit HD3000, die laut Hersteller eine verbesserte Grafikperformance bieten soll als ältere Chipgenerationen. CPU und Grafikchip können beide direkt auf den L3-Cache zugreifen, dessen Größe je nach Modell zwischen 3 und 8 MB beträgt. Die Sandy-Bridge-Prozessoren arbeiten mit Intels Turbo-Boost-2.0-Technik. Damit lassen sich einzelne Rechenkerne gezielt übertakten, wenn andere Cores nicht verwendet werden. Damit liefert ein Mehrkern-Prozessor auch dann eine hohe Rechenleistung, wenn die entsprechende Software nicht auf parallelisierte Datenverarbeitung ausgelegt ist. Während die Taktraten standardmäßig zwischen 1,4 und 2,5 Gigahertz liegen, werden die CPUs im Turbomodus mit 2,3 bis 3,5 Gigahertz getaktet. Darüber hinaus kann Turbo Boost auch die Taktfrequenz der Grafikchips erhöhen – von 350 bis 650 Megahertz auf bis zu 900 bis 1300 Megahertz.

Nur wenige Wochen nach dem Start der neuen Prozessorgeneration musste Intel einen Hardwarefehler im Chipsatz einräumen. Dadurch könne die Leistung des SATA-II-Controllers im Laufe der Zeit einbrechen. Die Folge seien erhöhte Fehlerraten in der Datenübertragung von Festplatten und optischen Laufwerken. Im schlimmsten Fall erkenne der Controller die angeschlossenen Laufwerke nicht mehr. Intel stoppte die Produktion und gab bekannt, ab Ende Februar fehlerfreie Chipsätze liefern zu können. Bis die gewohnten Fertigungskapazitäten wieder erreicht seien, werde es jedoch bis April dauern, hieß es. Der Halbleiterhersteller versprach seinen Hardwarepartnern, sie beim Umtausch der bereits ausgelieferten Komponenten wie Mainboards, PCs und Notebooks zu unterstützen.

AMD will mit neuen Bobcat-Prozessoren aus seiner Fusion Chipreihe punkten. Allerdings können sich die CPU-Modelle E-350 (1,6 Gigahertz) und C-50 (1,0 Gigahertz) mit je zwei Rechenkernen sowie die Einkern-Varianten E-240 (1,5 Gigahertz) und C-30 (1,2 Gigahertz) nicht mit den Sandy-Brigde-Prozessoren von Intel messen. Vielmehr treten die Bobcat-Modelle, die ebenfalls CPU und Grafikeinheit in einem Chip integrieren (APU = Accelerated Processing Unit) gegen Intels Atom-Klasse an. AMD adressiert damit Netbooks sowie die günstige Notebook-Kompaktklasse. Punkten können die Fusion-CPUs vor allem mit der Performance ihrer Grafikchips Radeon HD 6310 in den E-Modellen und dem Radeon HD 6250 in den C-Modellen. Während AMD damit eine konkurrenzfähige Chip-Lösung für Netbooks und schlanke Wohnzimmerrechner an den Start bringt, sind Mobil-Prozessoren aus dem Hause AMD, die Intels jüngster Sandy-Bridge-Generation Paroli bieten können, derzeit nicht in Sicht.