Die Outsourcer müssen ihre neue Rolle annehmen
Für die Accenture-Autoren steht es dabei völlig außer Zweifel, dass Cloud Computing die Outsourcing-Landschaft bereichert und in einigen Bereichen sogar revolutioniert. Allerdings könnten die unbestreitbaren Vorteile, die Cloud Computing in vielen Bereichen der Enterprise-IT bringen, nicht das komplexere Angebot klassischer Outsourcer ersetzen. Denn Cloud Services zögen ihre Vorteile eben aus standardisierten, industrialisierten Services für punktuelle Einsatzbereiche - und bildeten genau deshalb keine strategische Alternative zu Full-Service-Outsourcern.
Allerdings stünden diese vor der Herausforderung, für ihre Kunden ganzheitliche Strategien und Konzepte zu entwickeln, die Cloud Services einbeziehen. "Outsourcer sollten die Chance nutzen, als wirklicher Innovations- und Business-Partner ein Vertrauensverhältnis zu ihren Kunden aufzubauen", schreiben die Accenture-Manager. Dabei sei nicht zuletzt eine Vertragsgestaltung entscheidend, die Chancen und Risiken der Zusammenarbeit fair aufteilt. Diese Position unterscheide sie deutlich von einem Cloud-Anbieter, der typischerweise standardisierte Services liefert und dem der Einblick in die Unternehmensprozesse fehle.
Trotz einiger Unsicherheit darüber, wie sich Cloud Computing und die Outsourcing-Landschaft entwickeln werden, resümieren die Accenture-Experten: "Wenn Outsourcer diese Herausforderung annehmen, brauchen sie sich keine Sorgen um ihre Zukunft zu machen, sondern werden gefragter sein denn je." Den vollständigen Accenture-Artikel finden Sie hier.
- 11 Outsourcing-Trends für 2011
IT-Chefs müssen 2011 aufpassen, dass Fachabteilungen nicht eigenmächtig über IT-Outsourcing entscheiden. Dieser und zehn weitere Outsourcing-Trends. - 1. Kleinere Verträge:
Wer IT auslagert, schließt lieber kleinere Verträge ab. Das ist nicht neu, aber Overby erwartet, dass Service Provider neue Versuche unternehmen werden, ihren Kunden doch noch weitere Leistungen zu verkaufen. - 2. Suche nach verstecktem Geld:
In vielen Verträgen stecke irgendwo "ein Topf Gold", so Outsourcing-Experte Mark Ruckman. CIOs spürten dieses Geld stärker als bisher auf, was konkret heißt: Sie untersuchen, ob weniger Leistung als erwartet geliefert wurde oder ob an irgendeiner Stelle zu viel bezahlt wurde. - 3. Neue Impulse durch Cloudsourcing:
Cloud-Anbieter wie Amazon, Google und Rackspace treffen traditionelle Service Provider wie IBM oder HP da, wo es weh tut, so Overby. Das wird 2011 Bewegung in den Markt bringen. - 4. Fachabteilung versus CIO:
Glaubt man CIO.com, entscheiden Fachabteilungen immer öfter selbst über Outsourcing-Vorhaben. CIOs müssen aufpassen, dass ihnen nicht das Heft aus der Hand genommen wird. - 5. Standards statt kundenspezifischer Anpassung:
Immer mehr Unternehmen setzen auf Standards statt Customization. Hintergrund ist der Wunsch, die IT benchmarken zu können. - 6. Neuer Blick auf Preise:
Preisdrücken allein wird CIOs im Gespräch mit Service Providern nichts nützen, so Overby. Sinnvoller sei, über Liefermodelle und Strukturen des Vertrags zu sprechen. Was Cloud Computing angeht, erwartet sie, dass Preis-Modelle reifen, sprich: transparenter werden. - 7. Mega-Merger immer wahrscheinlicher:
Ost und West nähern sich an - CIO.com glaubt, dass 2011 ein Merger zwischen einem indischen IT-Dienstleister und seinem US-amerikanischen Gegenpart stattfinden wird. Das heißt auch: Preissenken ist bei indischen Service Providern heute nicht mehr zu machen - sie müssen die Qualität steigern, um sich zu behaupten. - 8. China, Brasilien und Ägypten gewinnen Land:
Indiens Entwicklung lässt der Konkurrenz aus China, Brasilien und Ägypten Raum. Sie rücken als Offshoring-Standorte immer stärker in den Fokus. - 9. Viel Lärm um Protektionismus:
Diese These bezieht sich insbesondere auf die USA. Overby erwartet, dass US-Politiker wegen der Arbeitslosigkeit im eigenen Land viele Reden protektionistischen Inhalts schwingen werden - mit wenig Folgen. - 10. Mehr Automation:
Als Folge preissensibler Kunden setzten Service-Provider zunehmend auf Automation. - 11. Die Folgen der Arbeitsmigration:
Die Verlagerung der IT-Arbeit in Niedrig-Lohn-Länder wird ab 2011 Folgen zeigen. Diese äußern sich in sinkender Qualität und Verständigungsproblemen.
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation CIO. (mhr)