Die neuen Methoden der Dialer-Abzocker

03.01.2006
Nachdem in der Silvester-Nacht das endgültige Aus für die 0190-Dialer kam, hoffen Abzocker nun auf eine neue Methode: das IP-Payment.

Bereits vor der Abschaltung der berüchtigten 0190-Nummern hatte die Bundesnetzagentur versucht, unseriösen Dialer-Betreibern möglichst viele Steine in den Weg zu legen. So mussten etwa die Einwahlprogramme bei der Bundesnetzagentur registriert werden und der Dialer mehrmals bewusst vom Anwender die Einwilligung zum Aufbau einer kostenpflichtigen Verbindung einholen, damit die entstehenden Forderungen für die Nutzung des 0190-Service rechtens waren.

Doch selbst diese Maßnahmen und der Wechsel zur 09009-Nummer für Dialer konnte das Treiben der schwarzen Schafe nicht stoppen. Sie wichen auf teure Satellitenrufnummern aus und setzten verstärkt auf das Handy-Payment.

Allerdings sind selbst diese betrügerischen Dialer harmlos im Vergleich zu dem, was Verbrauchern droht, falls auch hierzulande das IP-Payment eingeführt wird. Bei diesem Verfahren, das beispielsweise bereits in Österreich genutzt wird, erfolgt die Abrechnung anhand der IP-Adressen. Da die Nutzer beim Besuch kostenpflichtiger Internet-Seiten anhand ihrer IP-Adressen identifiziert werden, müssen bei diesem Verfahren die Internet-Service-Provider mitspielen. Lediglich sie sind in der Lage, der IP-Adresse einen realen User zuzuordnen. Das Fatale an diesem Verfahren ist, dass es geradezu zum Missbrauch einlädt - etwa durch unfreiwillige Umleitungen auf kostenpflichtige Seiten. (hi)