Glaskugel Mobility

Die Mobilmachung beginnt…

22.12.2011
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.

Tablet-Markt im Umbruch

2012 ist auch das Jahr, in dem Microsoft mit Windows 8 wieder verstärkt im Tablet-Markt angreifen will, als Partner sind Firmen wie Dell, Fujitsu, Hewlett-Packard, Samsung und angeblich auch Nokia im Gespräch. Die Idee hat prinzipiell ihren Reiz, da Enterprise-Nutzer so unterwegs bequem und sicher mit der nativen Office-Suite und Firmenanwendungen arbeiten könnten.

Dennoch werden die vermeintlichen Vorteile der Windows-Plattform vermutlich nicht ausreichen. So haben sich iPads und teilweise auch Android-Tablets bereits in vielen Unternehmen etabliert, dafür angepasste Business-Apps, Management-Suiten sowie Virtualisierungs- und Cloud-Lösungen existieren bereits und werden weiterentwickelt. Interessanter wäre in diesem Zusammenhang eine parallele Installation von iOS und Windows 8 auf dem iPad - anders als damals steht aktuell eher Microsoft als Apple unter Zugzwang.

Auch was den Gesamtmarkt anbelangt, fürchten viele Marktbeobachter allerdings, dass Microsoft (wieder einmal) zu spät zu der Party kommt. So sei der Preis für die Lizenzen für Hersteller zu hoch, um konkurrenzfähige Tablets anbieten zu können.

Allgemein rechnen die Analysten bei den Flachmännern in der nahen Zukunft mit einer Aufspaltung in kostengünstige Medien-Tablets wie dem Amazon Kindle Fire und hochwertigeren Endgeräten, wobei auch hier Android-Modelle dem iPad langsam mehr Marktanteile abnehmen.

Bei den Smartphones treten zunehmend günstige Android-Geräte mit Basisfunktionen an die Stelle von Feature Phones, wodurch insbesondere in wichtigen Schwellenländern wie China, Indien oder Brasilien Anbieter wie Nokia oder RIM weiter unter Druck geraten. Insbesondere für den kanadischen Blackberry-Anbieter könnte 2012 das Jahr der Entscheidung werden.

Man muss auch kein Hellseher sein, um eine Fortsetzung und womöglich Eskalation der Patentkriege zwischen den Herstellern vorherzusagen. Letztendlich bleibt hier nur zu hoffen, dass die Rechtsstreitigkeiten um Patente und Geschmacksmuster geplante Innovationen nicht komplett blockieren und Gerichte und Organisationen irgendwann ein Machtwort sprechen.