Schon allein die Überschriften zweier Veranstaltungen zum Ende des Jahres 2008 - "Talente im Fokus" von Synergie und Pricewaterhouse Coopers sowie "IT-Personalmarkt im Umbruch" vom "Handelsblatt" - zeigen, womit sich die Computerbranche in Sachen Mitarbeiterrekrutierung und -entwicklung in diesem Jahr beschäftigen wird.
Auf der einen Seite sind es die demografischen Daten, die trotz zahlreicher Apelle und Neuinterpretation nicht besser werden - im Gegenteil. Langsam, leider nur ganz langsam, merken die Firmen, welch große Zeitbombe da tickt. Generationskonflikte spitzen sich zu, ältere Mitarbeiter fühlen sich oft abgeschoben und Unternehmer stellen verunsichert fest, dass sie keine Antworten haben auf die Frage, wie zum Beispiel eine immer älter werdende Management-Truppe mit der anders tickenden Generation der Gamer umgehen soll. Was allerdings erkannt wurde und woran zumindest in einigen Unternehmen mit Hochdruck gearbeitet wird, ist die verstärkte Förderung von Toptalenten, um im globalen Wettbewerb mithalten zu können.
Kampf um die Kommunikativen
Ebenfalls ganz oben auf der Agenda wird das Einstellen gut qualifizierter und junger Mitarbeiter bleiben. Das ist zumindest der Wunsch der Arbeitgeber. Fakt ist, dass die Zahl der Informatikabsolventen in den nächsten Jahren auf rund 12.000 zurückgeht (von jetzt 16.000). Die IT-Branche, allen voran Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer, geht trotz schwieriger Rahmenbedingungen davon aus, dass auch künftig jede Menge IT-Fachleute in diesem Land gebraucht werden, und dass selbst das Auslagern von IT in irgendwelche asiatischen oder osteuropäischen Länder kein Grund sind, nicht IT zu studieren.
Große Hoffnungen setzt er auf das weibliche Geschlecht. Auf einigen Podiumsdiskussionen 2008 war das starke Bemühen um diese Zielgruppe deutlich erkennbar. Wenn sich mehr Frauen bereit erklärten, Informatik zu studieren, gäbe es genug Fachleute, und man hätte die kommunikativeren Personen an Bord - was als Qualifikation mindestens so wichtig ist wie der Umgang mit SAP oder Java.