Die Latte wird immer höher gelegt

01.04.2004
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.

Mangelnde Qualität der Bewerbungsunterlagen

Als Folge dieser Entwicklung stöhnen die Personaler über die Flut von Bewerbungsunterlagen und beklagen die Qualität des eingereichten Materials, aber auch die der Qualifikationen insgesamt. "Von 100 Bewerbungen passen fünf", meint beispielsweise Cüneyt Özcan, Personal-Manager beim IT-Dienstleister IS Energy, einem Tochterunternehmen des Energieversorgers Eon in Hannover.

Durch die Bank beschweren sich Personaler über die schlampigen Jobunterlagen. DIS-Managerin Mankus, deren Unternehmen im Jahr 180000 Bewerbungsmappen sichtet und fast 30000 Interviews führt, wundert sich immer wieder darüber, wie wenig sorgfältig die Kandidaten an ihren "Papieren" arbeiten. Es komme noch immer vor, dass die Firmenadresse nicht stimme, der Ansprechpartner verwechselt werde oder die Anzeige einfach nicht sorgfältig gelesen werde bezüglich der geforderten Qualifikationen.

Lernen von Leonardo da Vinci

Keine akrobatischen Fähigkeiten, sondern solide Computerkenntnisse, Flexibilität und Mobilität sind notwendig, um den Job in der IT zu behalten. (Foto: Joachim Wendler)
Keine akrobatischen Fähigkeiten, sondern solide Computerkenntnisse, Flexibilität und Mobilität sind notwendig, um den Job in der IT zu behalten. (Foto: Joachim Wendler)

Oliver Müller, zuständig für die Rekrutierung von IT-Experten bei Procter & Gamble, nennt ein aktuelles Beispiel: Gesucht wurden Mitarbeiter mit bis zu zwei Jahren Berufserfahrung, beworben hätten sich auch solche mit fünf und mehr. Diese werden einfach nicht genommen. Früher hat man solche Zuschriften, wenn sie interessant waren, anderen Abteilungen weitergegeben. Das sei nun eher die Ausnahme.