Business Intelligence

Die Lage bei Cognos nach dem Kauf durch IBM

20.10.2008
Von 


Sascha Alexander ist seit vielen Jahren als Redakteur, Fachautor, Pressesprecher und Experte für Content-Strategien im Markt für Business Intelligence, Big Data und Advanced Analytics tätig. Stationen waren unter anderem das Marktforschungs- und Beratungshaus BARC, die "Computerwoche" sowie das von ihm gegründete Portal und Magazin für Finanzvorstände CFOWORLD. Seine Themenschwerpunkte sind: Business Intelligence, Data Warehousing, Datenmanagement, Big Data, Advanced Analytics und BI Organisation.

Optimistisch ist auch Olaf Scamperle, Geschäftsführer Cognos GmbH. Man habe auch nach der Übernahme in der alten Mannstärke weiterarbeiten können. Der wachsende Markt hierzulande sei derzeit stark umkämpft und durch eine immer aggressivere Preispolitik geprägt. Doch profitiere man beispielsweise von den Unruhen in der SAP-Kundschaft. Insbesondere bei den Finanzanwendungen für Planung und Konsolidierung gebe es Interesse.

Cognos-Geschäftsführer Olaf Scamperle sieht dank der Unruhe bei SAP und Oracle gute Chancen für sich im Markt.
Cognos-Geschäftsführer Olaf Scamperle sieht dank der Unruhe bei SAP und Oracle gute Chancen für sich im Markt.



Gut aufgestellt sieht man sich anders als der Wettbewerb auch im Mittelstand: "Was SAS Institute mit seinen drei Partnern und SAP/ Business Objects da machen ist doch reine Augenwischerei". Cognos habe heute eine gewachsene Partnerstruktur von über 200 Partnern (Dienstleister, OEM und Reseller), davon 65 Reseller. Jedes Jahr kämen rund 500 Neukunden im Mittelstand über Partner hinzu, was inetwa 20 Prozent des Umsatzes entspräche. "Diese Qualität und Branchenorientierung muss der Mitbewerber erst einmal erreichen".

Cognos GmbH wird aufgelöst

Zum ersten Januar erfolge nun auch der formelle Übergang von Cognos in die IBM-Organisation und deren Information Management Group. Damit einher geht die Auflösung der hiesigen Cognos GmbH. Scamperle bleibt aber auch im Integrated-Market-Team der IBM für Services, Pre-Sales, Vertrieb, Marketing und Sales zuständig- allerdings nur noch für Deutschland. Grundsätzlich sei die Zusammenarbeit mit IBM bereits enger geworden in den letzten Monaten. Das bringe Vorteile: "Wir können Kunden nun von mehreren Seiten bedienen (Solutions) und über eine "Information Agenda" sprechen. Auch mit IBMs Dienstleistungsarm IBM Global Services arbeite man wie bisher zusammen. "IGS wird auch künftig kein Reselling von Cognos-Produkten machen, sondern als Systemintegrator auftreten und auch andere BI-Produkte unterstützen."

Umbau der Partnerorganisation

Scamperle erwartet auch im Verhältnis zu anderen Partnern keine großen Veränderungen aus der Umstellung: "Unsere Partnerverträge bleiben im Wesentlichen erhalten, wenn sich auch Etwas in einzelnen Modulen ändern könnte". So wird das Cognos-Partner-Programm durch "ValueNet Plus Programm" der IBM ersetzt. Laut Erik Purwins, Schatzmeister der CUG und Unit Manager Business Intelligence PPI AG, bedeutet dies, dass IBM sämtliche Partnerverträge, die üblicherweise jedes Jahr erneuert werden, auslaufen lässt und durch eigene ersetzt. "Bisher wissen wir nicht, wie das aussehen wird. Es gibt aber Gerüchte, dass IBM Reseller künftig besser stellen will".