Berufswahl 2009

Die Kündigung überleben

16.02.2009
Von 


Simon Hülsbömer betreut als Senior Research Manager Studienprojekte in der Marktforschung von CIO, CSO und COMPUTERWOCHE. Zuvor entwickelte er Executive-Weiterbildungen und war rund zehn Jahre lang als (leitender) Redakteur tätig. Hier zeichnete er u.a. für die Themen IT-Sicherheit und Datenschutz verantwortlich.

Aktive Arbeitssuche

Wenn Sie sich dann auf die Suche nach einer neuen Stelle machen, setzen Sie nicht auf Ihren Berater beim Arbeitsamt - damit sind die wenigsten glücklich geworden. Gehen Sie in die Offensive und reizen neben Stellenbörsen im Internet (wie beispielsweise den CW-Stellenmarkt) auch Job-Newsletter und die Gesuche auf Unternehmens-Webseiten aus. Social Networks wie beispielsweise Xing bieten einen großen Fundus an aktuellen Angeboten. Nutzen Sie Ihre beruflich und privat erworbenen Kontakte. Inserieren Sie Ihre Gesuche auch selbst und lassen andere für sich arbeiten.

Vorstellungsgespräch vorbereiten

Selbst wenn Sie noch keine konkrete Einladung bekommen haben, schaden Selbstinterviews und inszenierte "Vorstellungsgespräche" mit Bekannten, Freunden oder Familienmitgliedern nicht. Vielleicht ist Ihre Selbstvermarktungskompetenz in den vergangenen Jahren etwas eingeschlafen - testen Sie sich selbst und lassen Sie sich testen. Mit jedem Gespräch werden Sie sicherer - egal wie stark Sie in den vergangenen Jahren im Rampenlicht gestanden haben.

Mit Personalern umgehen lernen

Gerade wenn Sie im Internet inserieren, kommt es vor, dass Ihnen mehrere Headhunter den gleichen Job anbieten. Vor allem große Unternehmen arbeiten mit mehreren externen Personalberatern zusammen. Hier müssen Sie auf Zack sein und das erkennen. Gehen Sie nicht davon aus, dass derartige Fehler nicht vorkommen oder die Schuld später nicht bei Ihnen gesucht wird. Machen Sie sich immer bewusst: Sie möchten die Stelle, nicht der Personalberater - der hat im Zweifel noch genug andere mindestens genauso gut qualifizierte Bewerber an der Hand. Es kommt nicht gut, wenn Sie von einem Unternehmen auf Hinweis eines ersten Personalberaters eingeladen werden und noch vor dem Vorstellungsgespräch unwissentlich das Angebot eines zweiten Headhunters zu der gleichen Stelle annehmen. Spätestens in der HR-Abteilung der Firma werden Sie dann schnell aussortiert.

Hilfe annehmen

Wer nach vielen Jahren seine Arbeit verliert, fühlt sich in seiner Ehre gekränkt. Materielle und finanzielle Hilfe oder auch Unterstützung bei Amtsgeschäften und persönlicher Neuorientierung anzunehmen, fällt oft schwer. Machen Sie sich aber bewusst, dass Kündigungen heute an der Tagesordnung sind und es immer jeden treffen kann. Selten hat es etwas mit Ihnen persönlich zu tun - niemand verbringt heute noch sein ganzes Leben in einer einzigen Firma. Nutzen Sie die Angebote von Familie und Freunden - was würden Sie denn denken, wenn ein guter Bekannter seine Arbeit verliert und Sie ihm Ihre Hilfe anbieten, die dann ohne ersichtlichen Grund abgelehnt wird?

Das Telefon klingelt nicht

Das ist kein Beinbruch. Warten Sie nicht darauf, dass die halbe Welt auf Sie zukommt und Ihnen eine neue Arbeit anbietet. Helfen Sie sich selbst. Hier stimmt das abgedroschene Sprichwort "Wer sich auf andere verlässt, der ist verlassen."

Gehen Sie täglich aus dem Haus

Jeder Mensche verfällt schnell in eine Lethargie, wenn es keinen Grund zum Aufstehen gibt. Behalten Sie Ihren geordneten Tagesablauf bei, so gut es geht und verlassen Sie das Haus oder die Wohnung mindestens einmal am Tag. Suchen Sie sich Aufgaben: der Garten, die Familie, Kurse an der Volkshochschule (soweit bezahlbar), Sport. Wenn es gar nicht anders geht, legen Sie sich einen Hund zu.

Nie aufgeben

Es kann zwar ganz schnell gehen mit dem neuen Traumjob. Es kann aber auch Monate oder Jahre dauern - sofern Sie sich nicht doch zum beschwerlichen und oft unsicheren Gang in die Selbstständigkeit entschließen. Dennoch, und immer wieder: Wer schon nur ans Aufgeben denkt, hat bereits verloren.

In der IT-Branche sind trotz Krisenjahr 2009 einige Berufe gefragter als andere. Welche das sind, lesen Sie auf der nächsten Seite.