Die Krise erreicht auch Personalberater

06.05.2009

Für das laufende Jahr erwarten Personalberater ein schwieriges Geschäft. Auf dem elften deutschen Personalberatertag in Königswinter bei Bonn sagte Wolfgang Lichius, Vorsitzender des BDU-Fachverbandes Personalberatung, dass man in diesem Jahr mit einem Umsatzrückgang von durchschnittlich 20 Prozent rechne. Bei einigen Headhuntern mache das Minus 30 und 40 Prozent aus, andere wiederum mussten entlassen oder sogar Insolvenz anmelden. Als weiteren Beleg für die nicht ganz einfache Lage zitierte Lichius den BDU-Geschäftsklima-Index für Personalberater. Dieser fiel von plus 51,5 im Februar 2008 auf minus 29,1 im Februar 2009. Die Zahlen verdeutlichen, "wie schnell die Auftraggeber aus Industrie und Wirtschaft auf die Zuspitzung der Krise in ihrer Personalpolitik reagiert haben", so der BDU-Fachvorsitzende. Im April 2009 hat sich die Situation leicht verbessert, der BDU-Geschäftsklima-Indexwert ist wieder auf minus 14,4 angestiegen.

Lichius wies darauf hin, dass in wirtschaftlich schwierigen Zeiten vor allem Fach- und Führungskräfte gefragt seien, die Erfahrungswissen im Umgang mit Krisen und Konsolidierungen in den neuen Job mitbringen sollten.

Das bedeutet laut BDU, dass sich das Anforderungsprofil der Auftraggeber von Personalsuchprojekten kräftig gewandelt habe. "In den vergangenen Boomjahren bis Mitte 2008 waren besonders Fach- und Führungskräfte mit Marketing- und Vertriebsqualifikationen gefragt", so Lichius. 31,7 Prozent der Suchaufträge entfielen 2008 auf diese Positionen (2007: rund 28 Prozent).

(hk)