Die Konvergenz der Netze wird Realität

23.02.2006
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 

Mobil aber sparsam

Nokia-6136
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Foto: Nokia

Bei der Entwicklung des Mini-PCs stehen, so der Chiphersteller, vor allem zwei Aspekte im Vordergrund: bessere mobile Datenübertragung sowie geringerer Energieverbrauch. Deshalb dürfte auch in Sachen Festplatte noch nicht das letzte Wort gesprochen sein. Denn wenn es stimmt, dass, wie Darin Billerbeck, Vice President für Flash-Produkte bei Intel, ausführte, das Moorsche Gesetz auch für Flash-Speicher gilt, dann dürften 2007 bereits Speicher mit 4 GB Kapazität verfügbar sein und sich als Alternative zu den energiefressenden Festplatten anbieten.

Eng mit der Materie Konvergenz ist auch das Schlagwort UMA (Unlicensed Mobile Access) verknüpft. Damit ist die Netzinfrastruktur gemeint, über die Mobilfunkdienste mittels unregulierter Übertragungstechniken wie WLAN oder Bluetooth bereitgestellt werden. Den Vorteil von UMA sieht Nokia-CEO und Chairman Jorma Ollila darin, dass Handys in Gebäuden mit schlechtem Mobilfunkempfang über einen WLAN-Zugang in Netz gehen können. Der Benutzer könnte dort dann beispielsweise per VoIP über das WLAN telefonieren.

HP Hw6900
HP Hw6900

Technisch betrachtet baut UMA dabei einen Tunnel zwischen dem WLAN-Zugangspunkt und dem Netzknoten des Providers auf und gewährleistet so eine sichere Datenübertragung. Abgerechnet wird, unabhängig vom Hotspot, über die SIM-Karte des Anwenders. Neben einer quasi Inhouse-GSM-Abdeckung sind für Steven Shaw, Director bei der auf UMA-Lösungen spezialisierten Kineto Wireless, aber auch andere Anwendungsmöglichkeiten denkbar. Zum Beispiel könnte ein Unternehmen UMA in Kooperation mit einem Mobilfunkanbieter nutzen, um auf seinem Campus per WLAN die interne Telekommunikations-Infrastruktur aufzubauen. Per Handy telefonieren die Mitarbeiter hier per VoIP oder zu Firmentarifen. Verlassen sie das Gelände, schaltet das Endgerät automatisch in das Mobilfunknetz um. Neben der verbesserten Erreichbarkeit sieht Shaw für Unternehmen den Vorteil darin, dass sie nicht mehr in Tischtelefon und Handy investieren müssen.