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Die Konjunkturflaute trifft HP hart

17.05.2001
"Keine Frage - ein hartes Quartal", gesteht Carly Fiorina: Hewlett-Packard verdiente im zweiten Quartal 66 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Auch der Umsatz ging zurück, vor allem in den USA und Europa.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Hewlett-Packard hat gestern nach US-Börsenschluss seine Bilanz für das zweite Quartal des laufenden Geschäftsjahres vorgelegt. Darin weist das Unternehmen einen Nettogewinn von 319 Millionen Dollar aus, 66 Prozent weniger als ein Jahr zuvor (935 Millionen Dollar). Abzüglich außergewöhnlicher Belastungen und Zugewinne beträgt der Proforma-Gewinn 356 Millionen Dollar oder 18 Cent pro Aktie (Vorjahresquartal: 887 Millionen Dollar oder 43 Cent je Anteilschein). Die Finanzanalysten hatten ihre Erwartungen nach der Gewinnwarnung Mitte April (Computerwoche online berichtete) auf 15 Cent pro Aktie reduziert - ganz so schlimm kam es dann doch nicht.

Der Umsatz von HP ging nach zwölf Milliarden Dollar im Vorjahresquartal um vier Prozent auf 11,6 Milliarden Dollar zurück. Der Consumer-Bereich brach um acht Prozent ein, während das Unternehmensgeschäft leicht zulegte. Die Einnahmen der Computing-Systems-Sparte (Server, Storage, Software, PC-Produkte) gingen im Jahresvergleich um sieben Prozent zurück. Besonders hart traf es Unix-Server und Home-PCs mit einem Umsatzminus von 13 respektive 15 Prozent. Regional betrachtet sanken die Einnahmen in den USA mit sieben Prozent am stärksten, es folgen Asien (sechs Prozent) sowie Europa (fünf Prozent). Aufwärts ging es dafür in China (plus 58 Prozent) sowie Lateinamerika (plus zehn Prozent).

"Unsere Bilanz leidet weiter unter den signifikanten makroökonomischen Herausforderungen und besonders der Schwäche im Consumer-Markt sowie sinkender Investitionsbereitschaft in den USA und Europa", erklärte Konzernchefin Carleton "Carly" Fiorina. Die Prognose für das laufende Quartal fiel verhalten aus: Die Erwartungen der Analysten seien "vernünftig". HP selbst rechnet damit, dass die Einnahmen bis zu fünf Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahreszeitraums liegen werden. Die Anleger zeigten sich unbeeindruckt vom Gewinneinbruch. Die Aktie von HP stieg im nachbörslichen Handel um gut zehn Prozent auf 28,10 Dollar.