Die interne IT lagert selbstbewusst aus

20.10.2005
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Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Das neue Selbstbewusstsein der Manager schießt aber an anderer Stelle über das Ziel hinaus. Die Frage nach wichtigen Voraussetzungen für erfolgreiches Outsourcing zeigt, dass die leitenden IT-Experten Projekten, in denen sie in der Haustechnik schlummernde Spareffekte aufdecken, keine hohe Bedeutung beimessen."Das halte ich für gefährlich, denn die Unternehmen verschenken ein erhebliches Sparpotenzial, immerhin gehen sie mit dem Outsourcing langfristige Beziehungen ein", warnt Neinhaus. "Eine mögliche Erklärung für diese Nachlässigkeit ist, dass viele IT-Leiter glauben, ihre Umgebung sei bereits gut aufgestellt, oder sie überlassen diese Aufgabe dem Outsourcer."

Preisoffensive interner IT-Bereich

Auch wenn sie die Aufräumarbeiten meiden, wissen die Befragten dennoch, dass wichtige Aufgaben vor der Auslagerung erledigt sein müssen. Die gewissenhafte Vertragsgestaltung und die genaue Definition der Service-Level-Agreements (SLAs) führen die Liste der Erfolgsfaktoren in Outsourcing-Projekten an. Auch diese Konzerntration auf formale Vereinbarungen dürfte der wachsenden Erfahrung und den zum Teil problematischen Projekten der Vergangenheit geschuldet sein.

In ihrer neuen Rolle trauen sich die IT-Manager künftig auch zu, gute IT-Preise für den Konzern zu erzielen. Befragt nach ihrem heutigen und künftigen Alleinstellungsmerkmal, räumten die IT-Manager ein, der Muttergesellschaft derzeit keine Kostenvorteile zu bieten (siehe Grafik: "Alleinstellungsmerkmale der internen IT wandeln sich"). Doch das soll sich ändern: In drei Jahren glauben viele, dem Konzern auch preislich attraktive Dienste bereitstellen zu können. Sie streben sogar an, sich gegenüber externen Dienstleistern auch unter Kostenaspekten ein ähnliches Alleinstellungsmerkmal zu erarbeiten, wie sie es heute etwa schon haben, wenn kundenspezifische Anforderungen gefragt sind. Der schlaue Einkauf von IT-Dienstleistungen soll es möglich machen. "Je mehr Leistungen die IT-Entscheider nach außen vergeben, desto mehr fokussieren sie sich auf das Kunden- und Partner-Management", sagt Neinhaus.