Vier neue Töchter sollen entstehen

Die IBM Deutschland GmbH wird '93 in eine Holding umgewandelt

03.07.1992

STUTTGART (CW) - Die deutsche IBM wird in vier rechtlich unabhängige Tochtergesellschaften gegliedert, die für Entwicklung, Produktion, Marketing und Service sowie für Ausbildung verantwortlich sind.

Über allem soll ab Anfang nächsten Jahres eine Holdinggesellschaft thronen, die ihren Sitz

in Berlin - am ursprünglichen Standort der "Deutschen Hollerith" - haben wird.

Die Holding wird nach Angaben des Unternehmens der bisherige Aufsichtsrat und die heutige Geschäftsführung leiten. Mit wesentlichen Personalverschiebungen sei nicht zu rechnen, weil die Verwaltungsaufgaben weiterhin vom Stuttgarter Raum aus wahrgenommen werden sollen.

Die Berliner Holding betreut künftig folgende neue Unternehmen: Die "IBM Deutschland Entwicklung GmbH", Böblingen, widmet sich mit 2300 Mitarbeitern der Anwendungsentwicklung. Der "IBM Deutschland Produktion GmbH", Stuttgart, fallen die vier Produktionsstätten mit zusammen 7000 Mitarbeitern zu. Sie wird die einzige Gesellschaft sein, die Mitglied der Metall-Arbeitgeberverbände bleibt. Der Vorsitzende der Geschäftsführung, Hans Olaf Henkel, kommentierte diesen Schritt: "Wir können auf Dauer nicht mit Metall-Konditionen" im Dienstleistungssektor antreten."

Das Ausbildungszentrum in Herrenberg firmiert künftig als "IBM Deutschland Bildungsgesellschaft mbH". Die mit 15 000 Angestellten größte Neugründung ist die "IBM Deutschland Informationssysteme GmbH" Stuttgart, die Service- sowie Marketing-Aufgaben wahrnimmt und die einzelnen Gesellschaften unterstützt.

Mit dieser Umstrukturierung sei "ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer wettbewerbsfähigeren IBM in Deutschland" getan worden, sagte Henkel. Zudem werde so der - Geschäftserfolg der jeweiligen Einheiten besser sichtbar: jede einzelne Einheit muß in Zukunft ihre eigene Wettbewerbsfähigkeit unter Beweis stellen."