"Die hohen Erwartungen waren falsch"

04.05.2004
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Wolfgang Herrmann war Editorial Manager CIO Magazin bei IDG Business Media. Zuvor war er unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO und Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.
Der Trend zum Offshore-Outsourcing lässt sich nicht aufhalten, doch er bietet auch Chancen, sagt Christian Hildebrandt, Vice President Strategic Outsourcing für Zentraleuropa bei IBM. Im klassischen Outsourcing-Geschäft hofft er verstärkt auf Kunden aus dem Mittelstand.

CW: Jede Woche gehen in Deutschland rund 10000 Arbeitsplätze durch Offshoring verloren, sagt Bitkom-Vizepräsident Jörg Menno Harms. Wie steht IBM zu dieser Problematik?

HILDEBRANDT: Für uns ist der Trend, dass Unternehmen ihre global verteilten Ressourcen optimal verwerten, kein neues Phänomen. Wir nennen das Global Resourcing. IBM beispielsweise ist seit über 50 Jahren in Indien vertreten und betreibt seit Jahrzehnten Geschäfte in China. Wir haben schon immer darauf geachtet, unsere IT-Kapazitäten und unser Know-how rund um den Globus bestmöglich zu nutzen. Offshoring ist also ein ganz normaler Geschäftsbestandteil, der nicht dazu führt, dass wir Mitarbeiter von A nach B bewegen.

Der ehemalige Leiter des PC-Geschäfts verantwortet seit Oktober 2002 den Geschäftsbereich Strategic Outsourcing bei IBM Deutschland.

CW: In den USA ist eine hitzige Debatte über die Folgen der Auslagerung in Niedriglohnländer entbrannt, Ähnliches zeichnet sich auch hierzulande ab. Wie bewerten Sie die Diskussion?