Gartner Hype Cycle

Die heißesten IT-Trends 2010

31.08.2010
Von 


Simon Hülsbömer betreut als Senior Research Manager Studienprojekte in der Marktforschung von CIO, CSO und COMPUTERWOCHE. Zuvor entwickelte er Executive-Weiterbildungen und war rund zehn Jahre lang als (leitender) Redakteur tätig. Hier zeichnete er u.a. für die Themen IT-Sicherheit und Datenschutz verantwortlich.

Die Trends des Jahres

Die Analysten sehen derzeit fünf generelle Trends im IT-Markt, die für neue Hypes sorgen:

  • Interaktion mit dem Anwender: Neue Formen der Interaktion beeinflussen die Anwendungsformen von Technik. Unternehmen und Organisationen haben häufiger die Möglichkeit, den Weg, auf dem Informationen und Transaktionen an Kunden und Mitarbeiter gelangen, wesentlich zu verändern. So sind Tablet-PCs und 3D-Flachbildschirme stark im Kommen, genauso wie innovative Nutzungsstile wie Gestenerkennungs-Technologie ("Gesture Recognition").

  • Augmented Reality, Inhalte und das Real World Web: Weil das Web immer mehr Einzug in den Alltag hält, entstehen auch neue Gelegenheiten für den personalisierten, individuell angepassten, und kontextbezogenen Zugang zu Informationen. Augmented Reality (erweiterte Realität) besitzt insbesondere im Mobile-Bereich - mit Plattformen wie dem Apple iPhone oder Googles Android - ein großes Entwicklungspotenzial und stellt die Grundlage für die nächste Generation von ortsbezogenen Handy-Applikationen. Nicht ganz so stark verbreitet sind andere Dienste wie der 4G-Standard, Mesh-Netzwerke (Ad-Hoc-Netzwerke) und Sensornetze (WSN) sowie Context Delivery Architecture, die bekannte Informationen über den Anwender (Aufenthaltsort, Gewohnheiten und Vorlieben, persönliche Daten etc.) mit in ihre Services einbezieht (WYNIWYG-Modell = What You Need Is What You Get).

  • Datengetrieben Entscheidungen: Die Menge und Vielfalt digitaler Daten nimmt zu und mit ihnen die Analysemöglichkeiten, die beispielsweise aus ortsbezogenen Diensten und aus Social Media entstehen. Die grundlegenden Technologien dafür, unter anderem die vorausschauende Analyse, sind in den meisten Fällen bereits eingeführt - ihre konkrete Anwendung in neuen Bereichen der IT stellt hingegen noch eine Herausforderung dar.

  • Cloud Computing und die Folgen: Je stärker die Cloud in der Branche akzeptiert und adaptiert wird, desto einflussreicher wird auch alles, was mittel- und unmittelbar mit ihr im Zusammenhang steht. Während sich Cloud Computing als Sammelbegriff selbst (nach dem Titel "meistgehyptes Thema des Jahres 2009") bereits wieder knapp auf dem Abstieg ins "Tal der Ernüchterung" aufgemacht hat, sind unternehmensinterne Clouds noch nicht auf dem Gipfel angekommen. Dank ihrer Skalierbarkeit ist die Wolke als überall und immer verfügbare Ressource bei vielen Unternehmen beliebt - Sicherheitsbedenken hemmen das Durchsetzungsvermögen einer komplett öffentlichen Lösung jedoch und bringen die interne Cloud weiter nach vorne. Dennoch haben Clouds, die die ganz bewusst für eine breite Masse von Anwendern gedacht sind, wie App-Stores für mobile Geräte, ihre Daseinsberechtigung.

  • Die Noch-Außenseiter: Eher unbekannte Technologien wie mobile Roboter oder 3D-Drucker sind erst kaum verbreitet, können jedoch bereits in Teilbereichen produktiv eingesetzt werden und als Grundlage zukünftiger Produkte dienen.