"Egal, wie es weitergeht, HVB Systems ist gut gerüstet", sagt Margit Bauer, Geschäftsführerin des IT-Dienstleisters der HypoVereinsbank: "Wir haben die richtigen Mitarbeiter an Bord - motiviert und fähig, prozesseffizient zu arbeiten." Ein Pfund, mit dem sie wuchern wird, sofern die Bank und die italienische Unicredit die Weichen neu stellen.

Wenn sie könnte, würde Bauer ihren etwa 1200 Mitarbeitern wohl eine Konsolidierungsphase gönnen. Schließlich musste der Dienstleister erst eine Halbierung des Umsatzes meistern, weil die Muttergesellschaft das IT-Budget zusammenstrich. Das Kunststück, kein Personal zu entlassen, gelang, weil alle Einsparmöglichkeiten ausgeschöpft wurden und kaum noch externe Leistungen zugekauft werden. "Ich schätze meine Leute und bin froh, dass wir das hingekriegt haben", sagt Bauer. Sie hat für offene Management-Prozesse gesorgt, die den Mitarbeitern das Mitziehen leichter machten. So hat die Geschäftsführerin für etwa 80 ihrer Führungskräfte einen einjährigen Lern- und Coaching-Prozess organisiert. Sie selbst sorgt dafür, in der Kantine, bei informellen Frühstücksrunden oder offiziellen Dialogveranstaltungen, nah dran an den Sorgen und Wünschen der Belegschaft zu bleiben: "Es geht um die Menschen." Die Frage, wo sie ihre Führungskompetenz gelernt hat, beantwortet die Mathematikerin mit einem Lachen: "Wahrscheinlich im normalen Leben, in einer großen Familie." Bauer wuchs mit drei Geschwistern auf und hat selbst vier Kinder. n Helga Ballauf