Die wichtigsten deutschen IT-Persönlichkeiten

Die Hall of Fame der IT

20.02.2015
Von 
Heinrich Vaske ist Editorial Director a.D. von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO.

Dr. Peter Schnell, Software AG - Stiftung

Mit der Erfindung des Datenbanksystems Adabas durch Peter Schnell und dessen erfolgreicher kommerzieller Installation ab 1971 erhielt die Entwicklung der Datenverarbeitung einen wichtigen Schub. Dieses System wurde in den nächsten Jahren ein durchschlagender Erfolg. Schnell konnte sich bald rühmen, dass viele der weltweit führenden Unternehmen mit seiner Datenbanktechnologie arbeiteten.

Dr. Peter Schnell, Software AG - Stiftung
Dr. Peter Schnell, Software AG - Stiftung

Er war einer von insgesamt sechs Gründern der 1969 aus dem AIV (Institut für angewandte Informationsverarbeitung) hervorgegangenen Software AG in Darmstadt und war viele Jahre deren Vorstandsvorsitzender. Anfang der 80er Jahre hatten bereits über 1000 Unternehmen Adabas im Einsatz. 1996 schied Schnell als Vorstandsvorsitzender aus dem Unternehmen aus. Das Unternehmen hatte damals 28 Tochtergesellschaften in 28 Ländern und beschäftigte 3300 Mitarbeiter.

Schnell wechselte aber nicht in den Aufsichtsrat, sondern gründete die Software-AG-Stiftung, die heute zu den größten in der Republik zählt. Der 1938 in Berlin geborene Diplommathematiker widmete sich nach seinem Ausscheiden aus seiner Firma ganz der Stiftungsarbeit. Er ist Anthroposoph; so fördert auch die Stiftung viele Projekte aus dem Umfeld der Anthroposophie, darunter die Universität Witten-Herdecke und die Alanus Hochschule in Bonn. Die Stiftung hat dabei keine direkte Verbindung mit der Anthroposophie-Bewegung, sie ist besonders in der Alten- und Behindertenhilfe aktiv. Ein Motiv für Schnells soziales Engagement war, dass er selbst zwei Söhne mit geistiger Behinderung hat. Er erhielt im Jahr 2002 für seine Stiftungsarbeit von Bundespräsident Johannes Rau die Medaille für Verdienste um das Stiftungswesen und 2009 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.