XP-Nachfolger ist besser als sein Ruf

Die häufigsten Irrtümer zu Windows Vista

04.06.2008
Von Michael Pietroforte

Vista kann man überspringen und auf Windows 7 gehen

In seinem Duell der Windows-Versionen behauptet Kennedy, dass Vista für Microsoft zum Flop wird. Während der PC-Markt zweistellig wächst, musste Microsoft für das letzte Quartal sogar einen Rückgang Windows-Client-Verkaufszahlen um 24 Prozent melden. Wenn man allerdings einen Zeitraum von neun Monaten berücksichtigt, kommt man zu einem anderen Ergebnis. Denn danach konnte Microsofts Client-Sparte um 12 Prozent zulegen.

Inwieweit diese Zahlen überhaupt etwas über die Akzeptanz von Vista aussagen können, ist sowieso fraglich, denn viele Unternehmen, die über Vista-Lizenzen verfügen, bevorzugen Windows XP. Allerdings begeht man einen Irrtum, wenn man daraus folgert, dass Vista für Microsoft ein Fehlschlag ist. Sehr viel aussagekräftiger ist, wie sich Vista im Vergleich zu seinem Vorgänger schlägt. Wenn man Gartners jüngsten Zahlen glaubt, dann verbreitet sich Vista sogar schneller als seinerzeit Windows XP nach dessen Debüt.

Die Multitouch-Technik gehört zu den wenigen bisher bekannten Neuerungen von Windows 7.
Die Multitouch-Technik gehört zu den wenigen bisher bekannten Neuerungen von Windows 7.
Foto: Microsoft

Unabhängig von den Marktzahlen lohnt sich das Warten auf die nächste Version nicht. Windows 7 wird die Probleme, die man heute mit Vista hat, nicht lösen. Schon Service Pack 1 (SP1) konnte Vistas Ressourcenbedarf nicht reduzieren und hat zusätzliche Kompatibilitätsprobleme verursacht. Inwieweit Windows 7 neue Features bringen wird, die für einen Umstieg sprechen, ist zum jetzigen Zeitpunkt vollkommen unklar. Außerdem kann man sich nicht darauf verlassen, dass der für Windows 7 angepeilte Startermin von Ende 2009 zu halten sein wird.

Außerdem sollte man bedenken, dass sich durch das Überspringen einer Betriebssystemgeneration in den seltensten Fällen Kosten einsparen lassen. Zu diesem Urteil kam auch Gartner. Die Hauptkosten dürften im Falle von Vista für Schulungen und die Umstiegsvorbereitungen anfallen. Da Windows 7 auf Vista aufbauen wird, verschiebt man diese Kosten lediglich auf einen späteren Zeitpunkt. Die Systemverwaltung muss sich dann mit den Problemen von zwei Betriebssystemgenerationen herumschlagen, was den Zeitdruck und damit die Fehleranfälligkeit erhöht. Hinzu kommen die Kosten, die man sich mit Kompatibilitätsproblemen unter Windows XP einhandelt, sobald Dritthersteller von dem alten Windows abrücken. (ws)