Die großen Herausforderungen

26.03.2008
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

IT der nächsten Generation

In erster Linie um die Unterstützung des Business geht es auch beim Programm "Next Generation IT", für das die Telekom gerade den Startschuss abgefeuert hat. Das Programm beginne mit einem gedanklichen Sprung um fünf Jahre in die Zukunft, berichtete Sany: "Wir überlegen, wie unser Business, unsere Produkte und die Beziehungen zu unseren Kunden dann gestaltet sein werden." Davon abgeleitet würden die Entscheidungen, welche Prozesse mit welcher unterstützenden IT-Architektur, welchen Anwendungen und Systemen dieses Business ermöglichen sollen. Für die IT gelte es, die zentralen Fragen zu stellen und eine mit den Business-Anforderungen abgestimmte "Roadmap" für die Umsetzung zu erarbeiten. Selbstverständlich müsse dieser Plan während der Implementierung in regelmäßigen Abständen überprüft und gegebenenfalls angepasst werden.

Als Beispiel für eine der Top-Ten-Fragen der IT nannte Sany die der Produkt- und Datenstruktur: "Welche Rolle spielen Stücklisten und modulare Produktionsketten für ein Dienstleistungsunternehmen?" Die Antwort lieferte der Telekom-CIO gleich hinterher: "Konvergenz beispielsweise ist nicht nur eine Frage der Technik, sondern vor allem eine der Bündelung von physischen Produkten, Services und Tarifen, Diese Komponenten müssen geordnet zur Verfügung stehen. Sonst ist das Unternehmen bei der Anpassung an veränderte Marktbedingungen nicht effizient und agil genug."

Die tradierte Alternative zu dieser Struktur sei eine vertikale Integration mit fertigen Produkten zu einem bestimmten Preis, stellte Sany klar. Hier seien die Produkte inklusive ihrer Preise in allen Prozessen und im Sourcecode der IT-Systeme definiert und codiert: "Wenn Sie in einem solchen System einen Tarif ändern wollen, müssen Sie quasi eine Operation am offenen Herzen vornehmen", warnte der CTO. Wer hingegen die Servicekomponenten in Stücklisten organisiere und die entsprechenden Prozesse definiere, sei wesentlich anpassungsfähiger und besser gerüstet für den Wettbewerb und künftige, neue Produkte.