Börsenspot: Medion

Die Gewinnspanne macht?s

01.02.2005
Von Stephan Hornung

An der Medion-Aktie scheiden sich nach schwachen Zahlen für den dritten Berichtszeitraum die Geister. Die einen sehen nun eine hervorragende Einstiegschance in ein funktionierendes Geschäftsmodell. Diese Einschätzung teilen etwa die Vermögensverwalter von Pictet, die kürzlich als Treuhänder der Orbis Investment Management Ltd. anzeigen mussten, die meldepflichtige Fünf-Prozent-Schwelle bei Medion überschritten zu haben. Kritiker interpretieren den Rückgang der operativen Marge von 5,7 auf 1,1 Prozent hingegen als Beginn der Margenerosion.

Für Medion kommt es nun darauf an, in Deutschland den Marktanteil zu festigen und trotzdem wieder höhere Margen zu erzielen. Auch muss der Auslandsanteil von derzeit 41,6 Prozent am Gesamtumsatz noch weiter gesteigert werden. Mit einem Eigenkapital von über 440 Millionen Euro und einer Quote von 47,8 Prozent verfügt Medion über eine solide Bilanzstruktur. Ein Pluspunkt ist hierbei, dass die Firma nur 44,6 Millionen Euro im Anlagevermögen gebunden hat, da sie nicht selbst produziert. Um die aktuelle Bewertung zu rechtfertigen, erscheint auf den geschätzten Umsatz für 2005 von knapp 2,7 Milliarden Euro eine operative Rendite von etwa 4,75 Prozent notwendig. Sollten gar die alten Margen von 5,7 Prozent wieder erreicht werden, würde dies ein Kurspotenzial von etwa 20 Prozent eröffnen. (ajf)