Cloud Computing

Die geplante Revolution

12.12.2008
Von 
Wolfgang Herrmann war Editorial Manager CIO Magazin bei IDG Business Media. Zuvor war er unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO und Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.

Wie verfügbar ist die Cloud?

Für S3 garantiert der Anbieter eine Verfügbarkeit von 99,9 Prozent, für die Elastic Compute Cloud (EC2) 99,95 Prozent. Auch Google geht mit seinem auf Unternehmen zugeschnittenen Online-Anwendungspaket "Google Apps Premier Edition" in diese Richtung. Der Suchmaschinenkonzern verspricht eine Verfügbarkeit von 99,9 Prozent für die E-Mail- und Kalenderfunktionen sowie für Google Docs, Google Sites und Google Talk.

Foto: kromkrathog, Fotolia.com

Dessen ungeachtet erfordert die Nutzung von Cloud-Diensten zunächst Anfangsinvestitionen. Die Verantwortlichen müssen Prozesse neu gestalten und gegebenenfalls IT-Organisationen umstrukturieren. Wenn mehrere Cloud-Provider im Boot sind, steigt auch der Verwaltungsaufwand. Unterm Strich könnten sich mit Cloud Computing die schon aus der klassischen IT-Auslagerung bekannten Management-Probleme noch verschärfen. Der Buchautor Nicholas Carr fordert deshalb eine Art Broker für Informationssysteme in Unternehmen. Ähnlich den Sourcing-Managern in Outsourcing-Projekten würde dieser IT-Systeme, Anforderungen und Applikationen auf die Cloud-Anbieter verteilen.

Die Marktforscher von Saugatuck sehen in diesem Kontext ein neues Marktsegment entstehen, das sie Integration as a Service (IaaS) nennen. Gemeint sind damit Dienstleister, die die unterschiedlichen Cloud-Services mehrerer Anbieter zu einer für Kunden einfach nutzbaren Komplettlösung kombinieren. Carr erwartet indes noch ein anderes Problem, das IT-Verantwortlichen zu schaffen machen könnte. Für ihn steht fest, dass die Personalstärke der IT-Abteilungen im Zeitalter des Cloud Computing deutlich abnimmt: "CIOs sollten sich mit der Tatsache abfinden, dass dies ein Schrumpfen ihres Königreiches bedeutet."