"Die Deutschen sind zu ängstlich"

16.02.2005
Von Syra Thiel

Kruse: Das erste, was wir brauchen, sind Menschen, die bereit sind, Vorbild zu sein, die sich selbst auf Irritationen einlassen. Kultur kann man nicht managen. Kultur braucht Leadership. Führungskräfte sind Kulturträger. Wenn Führungskräfte selber Sicherheiten wollen, Etablierung und Status, dann gibt es keine Innovation. Führungskräfte, die bereit sind, sich auf das Wagnis des Aufbruchs zu unbekannten Kontinenten einzulassen, sind die Träger einer Kultur der Veränderung.

Das zweite, was wir brauchen, sind Organisationen, in denen Informationen frei fließen und alle Ressourcen in maximalem Austausch miteinander stehen. Mit der Erhöhung der unternehmensinternen Vernetzungsdichte entsteht immer eine Kultur, die mit Instabilität besser umgeht. Netzwerkorganisationen kommen aufgrund von Rückkoppelungseffekten kaum jemals zum Stillstand.

Der Change Berater

Peter Kruse ist Mitbegründer und geschäftsführender Gesellschafter des Methoden- und Beratungsunternehmens Nextpractice und Honorarprofessor für Allgemeine und Organisationspsychologie an der Universität Bremen. Kruse ist einer der führenden Change-Management-Experten in Deutschland.

2004 wurde er für die Entwicklung innovativer computergestützter Management-Werkzeuge mit dem Innovationspreis der SPD und der Arbeitsgemeinschaft der Selbständigen in der SPD ausgezeichnet.

Am 29. Januar sprach der Professor auf dem 16. Gründermarkt des Forums Kiedrich in Wiesbaden vor jungen Unternehmern darüber, wie sie mit innovativen Geschäftsideen in einem sich ständig wandelnden Umfeld erfolgreich agieren können.