Die Debis AG traegt rund zehn Prozent zum Daimler-Umsatz bei Von Arnd Wolpers*

25.02.1994

Trotz des nachhaltigen Umsatz- und Ertragseinbruches im Kerngeschaeft des Unternehmens, dem PKW- und Nutzfahrzeugbereich, gehoerte die Aktie der Daimler-Benz AG 1993 mit ueber 50 Prozent Wertzuwachs zu den, gemessen an der ohnehin guten Indexentwicklung, relativ starken deutschen Standardwerten. Das liegt vor allem daran, dass bei der relativ geringen Kapitalisierung des deutschen Aktienmarktes (zirka 700 Milliarden Mark) und dem geringen Anteil frei verfuegbaren Materials - ueber zwei Drittel der Aktien befinden sich in festen Haenden - bei einsetzenden Auslandskaeufen 1993 an der vergleichsweise hochkapitalisierten Daimler-Aktie kein Weg vorbei fuehrte. Ausserdem lassen sich in Phasen struktureller Verschiebungen immer Argumente finden, die auf eine Verbesserung der Wettbewerbssituation hindeuten. Zu den Konzernbereichen, die fuer 1994 die Rueckkehr zu schwarzen Zahlen in Aussicht stellen, gehoert auch die Daimler-Benz Interservices AG (Debis). Mit einem Umsatzvolumen von voraussichtlich 9,7 Milliarden Mark trug Debis 1993 zirka zehn Prozent zum Daimler-Konzernumsatz bei. Debis selbst ist in unterschiedliche Unternehmensbereiche aufgegliedert.

Die Debis Systemshaus GmbH, auf die 1992 mit 1,5 Milliarden Mark ein Umsatzanteil von 20 Prozent vom Ergebnis der Aktiengesellschaft entfiel, konnte 1993 im Gleichschritt mit der Gruppe um etwa 30 Prozent zulegen. Das Ergebnis ist wohl negativ ausgefallen. Mit Angaben ueber das Abschneiden der Debis AG haelt sich das Unternehmen zurueck. Dies duerfte nicht zuletzt mit den scharfen Publizitaetsvorschriften der Security Exchange Commission zusammenhaengen, denen die Daimler-Benz AG seit der Boerseneinfuehrung in New York unterliegt.

Zur Debis AG gehoeren neben dem Systemhaus vor allem Dienstleistungsanbieter in den Bereichen Finanzierung, Versicherung, Handel, Marketing und Kommunikation. Auch wenn alle diese Beteiligungen sich als Serviceunternehmen verstehen, handelt es sich bei der Debis AG um einen sehr heterogenen Zusammenschluss.

Wer sich bei Debis engagieren moechte, kann dies nur ueber den Kauf der Daimler-Aktie tun. Deren Entwicklung wird jedoch im wesentlichen von der Faehigkeit der Stuttgarter bestimmt, ihre alte Staerke in den Stammbereichen Pkw- und Nutzfahrzeuge zurueckzuerobern. Wie sehr Daimler hier ins Hintertreffen geraten ist, zeigt der folgende Vergleich. Waehrend sich die Marktkapitalisierung von Daimler-Benz seit 1984 verzweieinhalbfacht hat, ist die von BMW auf das Vierfache gewachsen.