Die CMDB - Drehscheibe für IT-Services

12.02.2008

Wichtige CMDB-Funktionen

Eine Gelegenheit dazu bot kürzlich das Aachener Beratungshaus ComConsult Kommunikationstechnik GmbH im Rahmen eines "CMDB Infotags". Demnach sollte eine CMDB fünf Kernfunktionen beherrschen:

  • Als "Federation" wird die Fähigkeit bezeichnet, Daten aus beliebig vielen Quellen einzusammeln. Schnittstellen zu Fremdsystemen sorgen dafür, dass die Scanner zum Beispiel Vertragsdaten aus SAP-Applikationen oder Netzdaten aus Cisco Works lesen können.

  • Die Funktion "Reconciliation" kommt dann zum Einsatz, wenn eine IT-Komponente in mehreren Quellen auftaucht, dort aber jeweils mit unterschiedlichen technischen Angaben dokumentiert ist. Gibt ein SAP-System zum Beispiel an, dass ein Host laut Vertragsdaten zwei 2-GB-Speicherriegel hat, der Inventory-Scanner ermittelt aber nur den Gesamtwert von 4 GB Arbeitsspeicher, dann muss die genauere Angabe regelgestützt ermittelt werden.

  • Unter "Mapping" versteht man das Abbilden eines gesammelten Ist-Datenbestands auf einen Soll-Datenbestand mit Hilfe von Validierungsregeln.

  • Bei der mit dem Mapping eng verknüpften "Visualisierung" spielt eine wesentliche Rolle, wie sich komplexe Zusammenhänge überhaupt darstellen lassen. Weit reichende Abhängigkeiten einer IT-Komponente können schnell zu einem mehrdimensionalen Beziehungsnetz führen.

  • Schließlich geht es noch um die "Synchronisation" neuer Datenbestände mit den diversen Quellen.

Solche Funktionen sind nötig, so Ralf Horstmann, Senior Berater bei ComConsult, wenn es um mehr als einen "dummen" Pool für eingelesene technische Informationen geht. Eine CMDB sollte darüber hinaus als Instrument für Planungs-, Analyse- und Pflegeprozesse fungieren, um weitere Mehrwerte zu schaffen. Einfaches Beispiel dafür ist der Umzug eines Mitarbeiters in ein anderes Büro. Allein mit Scanner-Verfahren hat man zwar die Angaben zur Desktop-Ausstattung des Kollegen, nicht aber zum Standort des PC und den Infrastrukturvoraussetzungen der neuen Lokation. Verfügt man innerhalb der CMDB auch über solche nichttechnischen Informationen, lässt sich dort der komplette Umzug planen. Wie unangenehm sich Informationsdefizite auswirken können, weiß Horstmann von einem anderen Beispiel zu berichten, als ein Unternehmen sein abgeschriebenes Host-System inklusive Speicherplattenturm weiter verkaufte, nicht beachtend, dass Teile der Anlage noch in einem Leasingvertrag standen und dann teuer nachgekauft werden mussten.

Die Planung und Pflege eines zuverlässigen IT-Service kommen also erst zustande, wenn sich auch diejenigen Angaben einer Komponente berücksichtigen lassen, die nicht im Scan-Zugriff liegen. Wird ein Asset als geschäftskritisch eingestuft, ist neben dessen Leistungsfähigkeit auch relevant, welche vom Lieferanten zugesagten Servicevereinbarungen und Verfügbarkeitsgarantien es gibt. Wie granular diese Informationen hinterlegt werden, hängt letztlich von der Bedeutung der Komponente ab. Greift ein Buchhaltungssystem für eine kritische Berechnung immer wieder auf den Wert einer definierten Datenbankzelle zurück, ist diese als besonders schützenswert in der CMDB zu kennzeichnen.