Avanade-Cloud-Studie 2011

Die Cloud in Zahlen

28.01.2012
Von Max Halbinger

CIOs und CEOs lagern vor allem geschäftsunkritische Dienste aus

Auf die Frage, für welche Art von Cloud-Services die Befragten ihr verfügbares IT-Budget aufwenden, gibt die Mehrheit Software-as-a-Service an (39 Prozent), danach folgen Platform-as-a-Service (24 Prozent) und Infrastructure-as-a-Service (21 Prozent).

Schlüsselt man die einzelnen Bereiche auf, zeigt sich, dass die Firmen primär Anwendungen auslagern, die keine geschäftskritischen Prozesse steuern:

  • So wird mit 58 Prozent vor allem das Customer Relationship Management-System (CRM) aus der Wolke bezogen. Knapp dahinter folgt die Nutzung Cloud-basierter E-Mail-Services mit 55 Prozent.

  • Jedes dritte deutsche Unternehmen lagert Business Intelligence-Lösungen aus (36 Prozent), gefolgt von Collaboration-Software für die innerbetriebliche Zusammenarbeit (27 Prozent).

  • Jeder Dritte bezieht sogar sein Enterprise Resource Planning-System (ERP), das oft geschäfts- und zeitkritische Prozesse steuert, aus der Wolke.

  • Jeder vierte IT- und Unternehmensentscheider nutzt Cloud-basierte Anwendungen rund um das Personal- und Finanzwesen sowie E-Commerce-Anwendungen.

Wer ist für Cloud Computing-Governance zuständig?

Die Studie zeigt auch, dass bereits 67 Prozent der Befragten eigene Richtlinien erarbeitet haben, die die Verwendung oder den Umgang mit Cloud-Diensten festlegen. Auch verdeutlichen die Ergebnisse, dass das Thema Governance und Cloud Computing in Deutschland primär in der Managementebene verankert ist.

Denn auf die Frage, wer für die Definition von Regelungen für das Cloud Computing zuständig sei, nennt die Mehrheit der deutschen Studienteilnehmer die Geschäftsführungsebene (82 Prozent), erst danach folgen IT-Verantwortliche (77 Prozent). Weniger oft beteiligt sind in Deutschland auch die Personalabteilung (HR) mit 27 Prozent und die jeweilige Rechtsabteilung (18 Prozent), obwohl sich die Befragten in diesem Bereich eine bessere Zusammenarbeit wünschen.

94 Prozent der hiesigen Teilnehmer sprechen sich dafür aus, dass unternehmenseigene Bestimmungen zum Cloud Computing in Zusammenarbeit mit mehreren Abteilungen, etwa IT, HR und Rechtsabteilung, entwickelt werden sollten.

Heiko Leicht, Service Line Lead Technology Infrastructure bei Avanade Deutschland
Heiko Leicht, Service Line Lead Technology Infrastructure bei Avanade Deutschland
Foto: Avanade

Manager Leicht fasst zusammen: "Mit der zunehmenden Akzeptanz von Diensten aus der Wolke wird oft proklamiert, dass sich die Rolle der IT-Abteilung durch Cloud Computing erheblich verändern wird. Unsere Umfrageergebnisse zeigen jedoch, dass nur 39 Prozent der deutschen Firmen die Einstellung teilen, dass die IT künftig als reiner Vermittler zwischen dem Unternehmen und externen Cloud-Anbietern fungieren wird. 45 Prozent meinen hingegen, dass die bisherige Rolle der IT bestehen bleibt - sie also weiterhin den Support der Nutzer übernimmt sowie On-Premise gehostete Dienste verwalten wird."