Cisco-Chef Ganser

Die CeBIT ist immer noch eine Impulsgeberin für die ITK-Industrie weltweit

19.02.2009
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 

Positive Signale aussenden

CW: Was erwarten Sie von der CeBIT 2009?

GANSER: Die CeBIT ist immer noch eine Impulsgeberin für die Informations- und Kommunikationsindustrie weltweit - für die ITK-Branche und davon ausgehend für die gesamte Wirtschaft. In der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise ist es gerade jetzt wichtig, positive Signale zu setzen und aufzuzeigen, was Unternehmen brauchen, um ihre Prozesse und Abläufe effizienter zu gestalten. Investitionen im ITK-Bereich sind wichtig, etwa in Collaboration-Tools, Virtualisierung oder Breitband. Im globalen Umfeld ist es für den Wirtschaftsstandort Deutschland wichtig, nachhaltig Wettbewerbsvorteile zu ermöglichen durch schnelles Agieren und durch die Implementierung collaborativer Prozesse. Diese Prozesse und Tools sollten eine intelligente und schnelle Verbindung intern und extern ermöglichen - jederzeit, überall und über jedes Gerät. Firmen, die in Krisenzeiten investieren, können sich für den Aufschwung präparieren und einen Wettbewerbsvorteil durch Effizienzsteigerung erreichen. Auch ein Trendthema wie Cloud Computing wird auf der CeBIT schwerpunktmäßig vorgestellt, also die zunehmende Verlagerung von IT-Ressourcen und Anwendungen ins Internet - Entwicklungen, die auch für Cisco und unsere Partner bedeutend sind.

CW: Werden Sie selbst auf der CeBIT sein?

GANSER: Ja, ich werde vor Ort sein und einige Podiumsdiskussionen besuchen. Sicher ist auch der Austausch mit unseren Kunden und Geschäftspartnern sehr wichtig.

CW: Welche Auswirkungen wird die Wirtschaftskrise in Ihren Augen auf den ITK-Markt in Deutschland haben?

GANSER: Der ITK-Markt in Deutschland, mit einem Volumen von 145 Milliarden Euro im Jahr 2008, hat eine übergreifende Rolle bei den wirtschaftlichen Entwicklungen. Wir sehen die bedeutende Rolle von IT als Wertschöpfungsfaktor für Unternehmen in Sachen Produktivität, Flexibilität und Innovation. In Deutschland haben die Investitionen in ITK seit Mitte der 90er Jahre etwa ein Drittel zum Wachstum des Bruttoinlandsprodukts beigetragen. Zurzeit fragen Unternehmen verstärkt nach Lösungen wie Collaboration Tools (Unified Communications, Video- und Web 2.0-Technologien) sowie Virtualisierungshardware und -software. Unternehmen, die jetzt auf Collaboration setzen, werden für den nächsten Aufschwung gut gerüstet sein.